Holland – Tag 3

„Komm, wir fahren nach Amsterdam…“ Ein Lied, das ich echt nicht leiden kann, aber gegen Ohrwürmer kann man nichts machen. Vor allem dann nicht, wenn man wirklich dem Liedtext folgt, sich in den Zug setzt und nach nur 40 Minuten in der Stadt ist, die vom blöden Lied besungen wird.

Amsterdam Hauptbahnhof

Ziemlich eindrucksvoll zeigte sich schon der Hauptbahnhof und ich konnte es kaum erwarten, mehr zu sehen. Städtereisen, auch wenn sie nur einen Tag andauern, sind für mich immer ziemlich aufregend. Um uns einen groben Überblick zu verschaffen, machten wir gleich mal eine einstündige Bootsfahrt durch die Grachten Amsterdams und waren entzückt von den Brücken, den hübschen Häusern, den Rädern überall…

Grachtenfahrt Amsterdam

Das Wetter spielte auch wieder mit und so konnten wir es eigentlich kaum erwarten, endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen zu haben und loszulaufen. Und das taten wir, wir liefen den ganzen lieben langen Tag durch die Innenstadt, die man hervorragend zu Fuß erkunden kann, weil sie nicht so riesig ist. Und wir gucken uns alle möglichen Ecken und Details an: Das Rotlichtviertel (MTM war sehr peinlich berührt und starrte stur geradeaus, während ich unverhohlen glotzte), die älteste Kirche und auch alle möglichen anderen Gotteshäuser, Chinatown (mit einem Misserfolg kulinarischer Art – nie wieder esse ich „where chinese people eat“), Gässchen, Märkte, Denkmäler…

Eierhandel Amsterdam

In Holland singt die Zeit

Brücke Amsterdam

Natürlich machten wir auch ausgedehnte Radler-Pausen in diversen Cafés, denn man konnte ja aufgrund des guten Wetters wunderbar draußen sitzen und das Treiben beobachten. Welche Lokalitäten wir nicht betraten, waren Coffeeshops. Es gab etliche und es roch auch sehr oft danach und so grundsätzlich hätte ich gar nichts dagegen gehabt, da mal reinzugehen und irgendwas auszuprobieren. Aber die Gestalten, die da überall drin und davor saßen, schreckten mich einfach ab. Da konnte ich mich einfach nicht einreihen und womöglich noch als unerfahrener und bisschen aufgeregter Tourist von völlig breiten Leuten belächeln lassen. Nee danke, dann doch lieber Radler und von der Stadt so viel wie möglich mitkriegen. :)

Amsterdam

Rotlichtviertel Amsterdam

Alte Kirchenbrücke

Natürlich liefen wir auch den berühmten „Automatenrestaurants“ öfter über den Weg, die warme Snacks per Münzeinwurf bieten. Im Nachhinein wird mir jetzt klar, dass wir das nicht ein einziges Mal probiert haben, obwohl wir das eigentlich wollten. Unser Appetit auf Frittiertes hielt sich offenbar in Grenzen, schade eigentlich, ich hätte es gerne zumindest mal versucht.

Automatenrestaurant

Amsterdam verließen wir erst recht spät wieder, sodass wir gegen 22 Uhr zurück in Alkmaar waren und unser Bus nach Egmond an Zee direkt vor unserer Nase wegfuhr. Wir mussten eine Stunde warten (zu geizig für das völlig überteuerte Taxi) und taten das in einem Pub in der Nähe. Als wir dann endlich im Bus saßen und nach einer Weile zu so später Stunde „unseren“ Leuchtturm erblickten, waren wir froh, dass das Bett in direkter Reichweite wartete. Es war ein schöner, aufregender, aber echt anstrengender Tag!

Leuchtturm Egmond

17 Gedanken zu „Holland – Tag 3

    • das gefühl hatte ich ständig, als wir dort waren, es sah alles bisschen gleich aus. aber amsterdam ist ja nun auch nicht so groß, ihr seid sicher genau dort auch gelaufen. :)

  1. Was ist den beim Chinesen schief gelaufen ? 8|

    In diesen Kaffeeläden kriegt man als „Ausländer“ eh nix mehr, nur die Einheimischen mit Ausweis, hab irgendwo gelesen. ;)

    • es war nichts ekliges, unbekanntes, sondern es war einfach wirklich nicht lecker. wir hatten verschiedene dim sum und es war alles wabbelig und sah nicht appetitlich aus. hinterher war uns bisschen schlecht. ;) es saßen übrigens wirklich ausschließlich chinesen in dem lokal und die hatten auch alles mögliche auf dem tisch und haben reingehauen. es war wohl recht authentisch. ;)

    • p.s.: doch, man kriegt als ausländer was. es ist nur von gemeinde zu gemeinde unterschiedlich und es haben sich einige gemeinden gewehrt, weshalb das z.b. in amsterdam (wieder?) zugelassen ist. wir haben uns vorher informiert und es waren definitiv touristen in den coffeeshops. ich habe irgendwo gelesen, dass es gerade in amsterdam fast ausschließlich touristen sind, die in sowas reingehen.

  2. Schöne Fotos hast du gemacht :)
    Wir waren mal mit dem Auto in Amsterdam. Parken mit 5Stunden war für fast 20€ eh schon teuer und weil eben alles gleich aussieht wie Bellydancer sagt, haben wir es ewig nicht wieder gefunden und hatten dann noch nen Strafzettel wegen Zeitüberschreitung mit 30€ dran. Da habt ihr das schon schlau gemacht mit dem Zug…

    • danke, es gab viele schöne motive. :)

      ja, parken soll inzwischen 6€ pro stunde kosten und da wir ja gerne auch das ein oder andere radler trinken wollten, war uns das mit dem zug recht. war auch sehr unkompliziert, dauerte nur 40 minuten und kostete für beide hin und zurück 28€. das ist fair. :)

      • ja stimmt – finde ich auch fair. Ich fahr gerne Bahn und bin ich Großstädten unterwegs. Mein Freund ist leider gar nicht so für die große Stadt, da ist „ein Örtchen“ das höchste der Gefühle, was Menschengewühle und bummeln angeht -.- Das muss ich immer mit meiner Freundin oder meiner Mam machen.

  3. Das sind wirklich tolle Bilder – und ich bin auch ein großer Fan von Amsterdam (obwohl ich nicht kiffe und nie kiffte). Wobei früher die „braunen Cafes“ wirklich nett und gemütlich waren – viel besser als normale Kneipen – weils keinen Alkohol gab.
    Ich finde, die Stadt insgesamt ist recht relaxed – schon allein durch die vielen Radfahrer (auch wenn man aufpassen muß, daß man – touridoof – nicht ausgerechnet auf der Radseite des Weges läuft).

    Man kann so toll bummeln. Aber ich mag sowieso alle Städte am Wasser – irgendwie hat das sowas weltoffenes. Mag daran liegen, daß „unser“ Fluß hier nicht schiffbar ist….

    • amsterdam ist ja nicht nur kiffen. ;) was hat der ausschank von alkohol denn mit gemütlichkeit zu tun?

      radfahrern waren wir auch oft genug im weg, aber das ist ja auch nicht schwer dort, die sind ja überall! :))

      • Eben…

        Der Aussschank von Alkohol hat nichts mit Gemütlichkeit zu tun – aber früher war es tatsächlich so, daß Braune Cafes eher wirklich wie gemütliche Kaffeehäuser waren, mit Brettspielen, Sofas usw. und eben alkoholfrei, während Kneipen eher für abends waren und ganz klar Bier usw. vorbehalten waren – da warst Du als „Nicht-Bier-Trinker“ wirklich ne Ausnahme.

  4. Hi Bellona,

    muoaaah… DAS Lied ist aber auch ein fieser Ohrwurm!!!

    Ich mag Amsterdam.
    Es gibt einfach unfassbar viel zu sehen und entdecken.
    Werde sicher auch noch mal hinfahren.

    LG mosi

  5. Amsterdam zählt zu meinen absoluten Lieblingsstädten :yes: Auch, wenn ich in meinem Leben schon so oft da war, dass es für mich eher ein Gewohnheitsbesuch ist – ich bin immer wieder gern da. ALLES hab ich dort auch noch nicht gesehen. Im Anne-Frank-Haus war ich zum Beispiel noch nicht, auch wenn ich es mir zumindest vor meinen letzten beiden Aufenthalten in der Stadt (Januar 2008 und Februar 2014) vorgenommen hatte.

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