Tja, ich bin so scheiße erkältet, dass ich heute wohl kaum vom ersten Geocaching-Versuch berichten kann. Also wird es doch wieder ein Eintrag über das Baby, und zwar über unsere ersten Brei-Versuche. Der Kleine liegt gerade im Laufstall, dreht sich ständig auf den Bauch und heult dann nach einer Weile, weil er nicht vorwärts kommt und sich auch nicht zurückdrehen kann.
Also, Beikosteinführung. Puh, was für ein unglaublich großes, schwieriges Thema. Ich habe mich wochenlang damit beschäftigt, habe Prospekte und Bücher studiert und rausgeschrieben und komprimiert, wie in der Uni früher. ;) Die Fülle an Informationen überrollt einen quasi, ich musste da irgendwie durchblicken.
Jedenfalls war eines klar: Wenn ich schon nicht stillen kann, koche ich zumindest Babys Breie selber. Klar habe ich für den Notfall auch das ein oder andere Gläschen da, aber nur die puren Gemüse- oder Obstgläschen und ein einziges Menü mit wirklich nur drei Zutaten (Gemüse, Kartoffel, Fleisch). Alles andere im Gläschenregal überfordert mich komplett, noch mehr als die Beikosteinführung an sich.
Ich habe mich also top vorbereitet und begann mit dem ersten Brei: Pastinakenmus. Die Pastinake kam mir sehr sympathisch vor, weil sie nicht solche ätzenden Flecken macht wie Karotte. ;)
Nun ja, es ist wie es ist. Ich hab es überall gelesen und wusste es: Die ersten Versuche sind oftmals zäh, Baby nimmt nur wenige Löffelchen zu sich, wenn überhaupt. Und trotzdem war ich etwas ernüchtert, wahrscheinlich weil ich wieder die anderen Babys in MTEs Alter im Kopf hatte, die reinhauen wie kleine Raupen Nimmersatt, von Anfang an. Er hat jedenfalls wirklich nur spärlich vom Pastinakenmus gegessen, aber schon die nächsten beiden Tage lief es ein bisschen besser. Weiter ging es jeweils drei Tage mit Zucchini, Kürbis und Karotte. Letztere funktionierte von alldem tatsächlich am besten und ich habe rausgefunden, dass die Flecken rausgehen, wenn man die Sachen in die pralle Sonne legt. Hausfrauentipp, klappt echt!
Nun war es an der Zeit, zum Gemüse die zweite Komponente zuzufügen. Kartoffel-Kürbis war wohl wieder bisschen gewöhnungsbedürftig, aber lief auch mit der Zeit immer etwas besser. Dennoch war er weit entfernt davon, wie die anderen Kinder 150g Gramm zu verdrücken. Klar, man zweifelt ja auch bisschen und fragt sich, ob ihm die Gläschen vielleicht besser schmecken. Gestern, nachdem Avocado-Kartoffel total scheiße lief, las ich nochmal in dem Buch und sah, dass ich eine Sache vergessen hatte, aufzuschreiben und zu verinnerlichen: Es ist BEIKOST. Hauptnahrungsmittel mit allen wichtigen Nährstoffen bleibt noch einige Zeit die Milch. Jedes Baby hat sein eigenes Tempo. Zähnchen und Wachstumsschübe können auch mittendrin immer mal wieder für wenig Appetit und mehr Verlangen nach Milch sorgen. Das ist alles total normal. So schön es auch ist, Mütter mit gleichaltrigen Babys zu kennen, es verunsichert auch ungemein. Auch wenn wir nicht im Sinne von „Mein Baby kann schon dies und jenes!“ vergleichen, so fragen wir uns doch ständig, wie es bei den anderen so läuft. Ich vergesse dabei einfach manchmal, locker zu bleiben und mein Baby als eigenständiges Individuum zu sehen, das nunmal nicht nach irgendwelchen Schablonen funktioniert. So ging es mir ja auch mit dem Durchschlafen. Die anderen Babys schlafen schon ewig 12 Stunden am Stück. Und auch wenn ich überall gelesen hatte, dass das eigentlich eine totale Ausnahme ist, war ich jede Nacht total deprimiert, wenn MTE um 3 oder 4 Uhr die Flasche wollte, nach immerhin 8 oder 9 Stunden Schlaf, was ja wohl auch total okay ist. Und seit zwei Tagen schläft er ohne Flasche bis 6:30 Uhr, 12 Stunden, einfach so, ohne irgendwas zu ändern. Vielleicht liegt es nur am Schnupfen, den er hat, vielleicht an der Hitze, vielleicht kommt aber auch alles zu seiner Zeit und klappt jetzt öfter so.
Ich gebe also nicht auf, koche weiter, habe inzwischen auch schon diverse Gemüse- und Obstmus gekocht und eingefroren. Gleich probiere ich es nochmal mit Avocado-Brei und erwarte nichts, denn es schmeckt ihm vielleicht einfach nicht, das muss ich eben auch akzeptieren.
Geduld, Bellona, Geduld!

Nachtrag: Tja, so kann’s gehen. Heute schmeckte der Avocado-Kartoffelbrei scheinbar doch ganz gut. Es lief „priiiima“ (das sage ich bei jedem Löffel, hehe)! Er hat den Schnabel brav und ständig aufgesperrt und fast 100g gegessen. Ach, ich bin froh. :)