Ein halbes Jahr.

Puh. Ich bin gerade ganz schön sentimental. Denn heute auf den Tag genau ist mein Kind 6 Monate alt. Heute vor 6 Monaten begann eine Zeit, die ich irgendwie so erwartet hatte, mir aber eigentlich doch nie so hätte vorstellen können. Wie soll man das beschreiben? Und vor allem, wie soll ich jetzt weiterschreiben ohne zu heulen? (Sind das immer noch die Hormone oder sind Mütter einfach so?!)

Vor einem halben Jahr hatte ich ein hilfloses, teilnahmsloses Häufchen im Arm, das mir große Angst machte und mich doch so sehr faszinierte. Das war es also, was MTM und ich fabriziert haben! :D Heute fasziniert der Kleine uns noch viel mehr. Er ist so menschlich geworden, reagiert auf uns, lacht total viel und herzhaft, krallt sich an uns fest, zappelt mit den Füßen vor Freude. Und was er schon alles kann. Greifen, auf den Bauch drehen, seit heute auch wieder zurück drehen, Brei essen… Und er hat schon sein erstes Zähnchen! Als ich das entdeckt habe, hab ich auch geheult, oh man. Und wie süß er ist! Ja, findet jede Mutti, wäre ja auch schlimm wenn nicht. Und trotzdem, wir sind immer noch ganz erstaunt WIE süß er ist. Ich könnte ihn ehrlich gesagt auffressen diesen kleinen süßen Spatz. Oder zumindest gaaaaanz doll knuddeln und abknutschen.

Wenn ich an die Anfangszeit zurückdenke, ist mir immer noch komisch. Alles war so aufregend, überfordernd, auch traurig (Stillprobleme und Hormone, ich sage euch eine teuflische Kombi). Ich hatte solchen Schiss vor allem möglichen, vor jedem neuen Schritt. Und jetzt ist alles ganz normal.

Was ich immer mit der Anfangszeit verbinden werde, ist „Der Tatortreiniger“. Wenn ich schon die Titelmelodie höre, ist mir ganz anders zumute, dann fühle ich mich total zurückversetzt. Den haben MTM und ich nämlich in den ersten Wochen immer mal geguckt, wenn das Baby bei uns auf der Couch eingeschlafen war. Und ich hab nebenbei abgepumpt, wie ich das gehasst habe. Aber der Tatortreiniger tat gut, er war täglich ein kleiner Ausflug ins Land des Abschaltens und Nichtdenkens.

Und jetzt ist das alles schon so lange her. Ich kann mir kaum die Fotos und Videos angucken vom Anfang, weil es so krass ist, wie klein er mal war und weil es mir wie eine andere Welt vorkommt. Wir haben schon so viel gemeinsam erlebt und so viel bewältigt. Die Zeit verging wie im Flug.

Und ich befürchte, in nicht allzu ferner Zukunft krabbelst du mir davon, kleiner MTE. Jetzt muss ich wirklich weinen. Werd bloß nicht so schnell groß. ♥

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Nachtrag: Zähnchen Nummer zwei ist durch. Mein kleiner großer Junge!

26 Gedanken zu „Ein halbes Jahr.

  1. Mit nem Baby glaubt man wieder, daß Wunder möglich sind, gell? Allein, was die in so kurzer Zeit alles lernen können – und überhaupt – die Tatsache, was alles zusammenkommen muß und nicht schief gehen darf und „ideal“ sein muß, damit überhaupt ein gesundes Baby zur Welt kommt – theoretisch können so viele glückliche Zufälle gar nicht passieren – und doch passiert es jeden Tag tausendfach!

    • ganz genau das, was du da geschrieben hast, hab ich schon so oft gedacht! ich hab mich ja durchaus mit schwangerwerden beschäftigt und hatte das gefühl, dass das nahezu unmöglich ist. also, nicht nur das WERDEN sondern auch das BLEIBEN. himmel, heutzutage wissen wir einfach viel zu viel. wir hätten es leichter, wenn das nicht so wäre.

  2. Du schreibst das so schön, da freut man sich richtig mit Dir! Genieße die Zeit einfach – und gegen knuddeln und abknutschen wehrt er sich bestimmt nicht :-)

  3. Wo ist die Zeit nur hin? Wenn man so Bilder sieht, sieht er immernoch sooo klein aus, aber im direkten Vergleich fällt dann doch auf, wie groß er schon geworden ist!

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