Es ist wieder samstags, es ist wieder morgens, und ich trinke wieder meinen Kaffee am PC. MTM hält sich drinnen mit dem Kleinen auf (drinnen deshalb, weil unser Arbeitszimmer mit dem PC außerhalb der eigentlichen Wohnung liegt). Das Essen für heute hab ich gestern schon gekocht – Samstag ist ja „Eintopftag“ und die Kartoffelsuppe schmeckt eh viel besser wenn sie einen Tag durchgezogen ist. Womit wir auch schon bei meinem heutigen Thema wären. Meine Blogfreundinnen Nougatcornflake und Sternenkratzer hatten beide schon Einträge zum Baby- und Kleinkindfutter gemacht und ich wollte auch schon lange mal niederschreiben, wie das bei uns ablief und abläuft. Einerseits ist es ganz cool für mich, später sowas nachlesen zu können, andererseits findet vielleicht jemand diese Informationen auch ganz nützlich. :) Aber keine Angst, zu einem reinen Mamablog wird die Seite hier jetzt nicht verkümmern, bald ist Karneval und dann gibt’s endlich mal wieder einen Partyeintrag! :D
Die Beikost führten wir ganz langsam mit Beginn des sechsten Monats ein; vorher fand ich es einfach nicht notwendig und vor allem die Flaschennahrung viel praktischer. Ich hatte mich im Vorfeld echt seeehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, hab Infomaterial vom Arzt und ein Kochbuch durchgewälzt, mir Stichpunkte gemacht und einen ungefähren Ablaufplan. Ich brauchte das, weil ich das Thema so unübersichtlich fand. Und im Nachhinein, jetzt wo der Kleine komplett am Familientisch mitisst und das alles echt gut klappt, weiß ich wohl, dass das der richige Weg für uns war, obwohl ich ständig gezweifelt habe wenn mal was nicht so glatt lief.
Zunächst kaufte ich für teures Geld einen Babykostbereiter, der mir zwar gute Dienste leistete, aber recht schnell kaputt ging. Das Austauschgerät hab ich dann gleich verkauft, weil ich nun genug Routine hatte und merkte, dass ein Dämpfeinsatz für den Kochtopf und ein guter Pürierstab (den wir sowieso mal brauchten) völlig ausreichend sind. Der Mittagsbrei, den wir zuerst einführten, gelang so ausgezeichnet. Ich führe das jetzt nicht weiter aus, die meisten Mütter wissen Bescheid: Zuerst ein paar Tage ein oder zwei Gemüsesorten ausprobieren, dann Kartoffel dazu für ein paar Tage, dann Öl und Fleisch. Bis der Mittagsbrei komplett die Flasche ersetzt hatte, verging ein Monat bei uns. Ich habe diesen Brei immer komplett selbst gekocht und nur in seltenen Fällen ein Gläschen gegeben. Das musste ich einfach nur sehr selten, weil ich ab und zu regelrechte Breikochorgien veranstaltet hatte und Unmengen an verschiedenen Breisorten im Tiefkühlfach hatte. Es hat mir echt Spaß gemacht, die einzelenen Zutaten wild zu kombinieren. Ich habe immer Gemüse, Kartoffeln und Fleisch zusammen gedämpft, püriert und den kompletten Brei dann in Einzelportionen abgefüllt. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und letztendlich haben wir alles ausprobiert: Möhre, Pastinake, Zucchini, Rote Bete, Fenchel, Sellerie, Süßkartoffel, Kürbis, Gurke, Broccoli, Blumenkohl, Erbsen, Tomaten, Kohlrabi, Steckrübe, Linsen, Avocado (diese natürlich nicht gegart) – kombiniert mit Kartoffel (oder ab und zu auch mal mit Naturreis oder Vollkornnudeln) – kombiniert mit Pute, Lamm, Kalb, Rind, Schwein, Huhn, Lachs, Kabeljau und einmal pro Woche fleischlos mit Haferflocken, Mandelmus oder Hirse (Eisenlieferanten) – kombiniert mit Beikostöl (später auch mal Leinöl oder Olivenöl) – und noch etwas später dann auch mit frischen Kräutern. Das Öl kam immer erst kurz vorm Essen in den jeweiligen Brei und dazu anfangs noch etwas Obstsaft – später hab ich das gelassen und lieber Nachtisch serviert. Dieser bestand aus zunächst gedämpftem und püriertem Obst, aber recht bald dämpfte ich es nicht mehr und pürierte frisches Obst. Das Obst ist dazu da, die Eisenaufnahme zu unterstützen durch das enthaltene Vitamin C, daher ist frisches Obst in meinen Augen hierfür sinnvoller.
Als nächster Brei kam der Abendbrei, davor graute mir ziemlich. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass der Kleine einfach so auf die Abendflasche verzichten würde. Aber so war es. Wir gaben den Abendbrei erstmalig, er mochte und aß ihn, und ging ohne Flasche ins Bett. Am Schlafen änderte dieser Brei gar nichts, auch wenn die weitverbreitete Meinung ist, dass der Brei „schön sättigt“ und die Kinder dann endlich durchschlafen bzw. länger schlafen. Nein. MTE schlief unabhängig von den Essmengen mal länger und mal kürzer. Mal musste die Morgenflasche um 4 Uhr sein und mal erst um 6. Die Breimenge, die er am Abend aß, war immer ungefähr gleich. Ich habe oft gelesen, dass das Durchschlafen eine Sache der Entwicklung und nicht eine Sache der Sättigung ist und das so auch akzeptiert (und die anderen Mütter reden lassen…). Okay, der Abendbrei war schnell gemacht: Ich habe sofort Vollmilch benutzt und MTE hat es gut vertragen. Also die Milch habe ich aufgekocht, abgekühlt, dann kamen Vollkorngetreideflocken (zunächst Reis, dann auch Hafer, Hirse, Mehrkorn, Dinkel, Grieß…) dazu und etwas Obstmus (das habe ich meistens auch selbst gemacht, wie den Nachtisch mittags). Instantflocken ergeben einen fluffigen Milchbrei, Schmelzflocken einen schleimigen. Bei MTE kam alles gut an. :D
Dann ging es auch schon weiter mit dem Nachmittagsbrei, der bei uns auch ganz schnell die Flasche ersetzte. Er bestand aus ebenjenen Getreideflocken, die wir schon vom Abendbrei kannten, Wasser, Obstmus und Beikostöl. Wie auch beim Nachtisch am Mittag habe ich zunächst Obst gedämpft und püriert und später frisch püriertes Obst genommen. Gegartes Obstmus war insofern einfacher, als dass man es gut vorbereiten und einfrieren konnte. Frisch püriertes Obst sollte halt frisch püriert werden. ;) Aber das ist eigentlich auch kein so großer Akt. Ich habe durchaus auch pure Obstgläschen zur Zubereitung genommen ab und zu, aber oft hat mich einfach angekotzt, dass man ganz schön suchen musste, bis man mal was ohne Zusätze wie Reismehl, Obstsaft o.ä. gefunden hat – was für mich eben kein PURES Obstpürree ist. Das bringt sicherlich kein Baby um, aber ich fand es einfach scheiße. Diverse Bio-Marken konnten es ja auch, einfach reines Obst anbieten, und die Konsistenz war genauso gut und die Süße reichte aus. Und naja, da ich Spaß hatte an der Selbstzubereitung, war es jetzt auch kein großes Ding für mich. Es gibt auch fertige Gläschen als Nachmittagsbrei, da empfand ich aber den Getreideanteil als zu gering und meistens war auch kein Öl zugesetzt. Probiert habe ich irgendwann auch mal sowas, aber MTE hat es nicht gemocht.
Das war es dann auch schon mit der Beikost, es gab nun noch frühmorgens und vormittags ein Fläschchen und dann mittags, nachmittags und abends Brei. Und auch wenn ich anfänglich die Flaschen vermisste, weil es für unterwegs so einfach war, haben wir uns ganz gut arrangiert. Den Mittagsbrei habe ich für unterwegs aufgewärmt im Fläschchen-/Beikostwärmer und in einen Thermobecher gefüllt. Da ich nicht stundenlang unterwegs war, bis es den Brei gab, und da ich ihn schon recht heiß gemacht hatte, hatte er immer eine ganz gute Temperatur beim Essen. Den Nachmittagsbrei habe ich für unterwegs auch immer vorbereitet und in einen Thermobecher gefüllt – denn dieser hält nicht nur warm, sondern auch kühl. :) Einzig den Abendbrei habe ich nie vorbereitet, wir waren also entweder nicht mehr unterwegs abends, was eigentlich meistens der Fall war, oder aber ich hab so fertiges Getreide-Milchbrei-Pulver mitgenommen und dort wo wir waren mit Wasser angerührt. Da hatte ich meistens ein schlechtes Gewissen, aber es war ja nicht sehr oft und ich wollte auch nicht päpstlicher sein als der Papst (hab das außerdem brav als Bio-Produkt gekauft, damit ich mich besser fühlte ;D).
Ein Problem stellte bei uns immer das Wassertrinken dar, was man ja mit Einführung der Beikost auch angewöhnen sollte. MTE hat einfach so gut wie nichts getrunken, weshalb ich lange noch die Vormittagsflasche (verdünnt) als Zwischenmahlzeit vormittags gab, obwohl viele auch hier schon irgendwas anderes gegeben haben wie Obst oder Joghurt. Ich habe mir total die Platte gemacht, habe beim Breifüttern immer Wasser in den Brei gerührt, auch mal Wasser mit dem Löffel gegeben… Der Kinderarzt meinte, ich soll cool bleiben, das kommt schon alles, das Kind trinkt wenn es durstig ist und Flaschen und die Breikost haben erstmal genug Wasser in sich. Auf die leichte Schulter konnte ich es trotzdem nicht nehmen, aber ganz so verrückt machte ich mich nun nicht mehr. Zwingen konnte ich den Kleinen ja nun auch nicht zum Trinken und Saft wollte ich nicht geben, auch nicht als Schorle (wovon der Arzt auch dringend abgeraten hat). Und siehe da, das Thema ist nun auch erledigt. Nachdem wir alle möglichen Becher und Schnabeltassen und Flaschen ausprobiert haben, trinkt der Kleine nun am Liebsten aus (unseren) Gläsern. Abends am Bett trinkt er aus der Trinkflasche noch ein paar Schluck Wasser. Und es kam ganz von selbst, als die die Breikost durch die Familienkost abgelöst wurde.
Und um diese geht es dann im nächsten Eintrag unter der neuen, aufregenden Rubrik „Bellona informiert“! :D