2. Urlaubswoche, da wo wir wohnen

Grillen im Garten: Check.

Schwörmontag in Ulm erleben: Check.

Ins Freibad gehen: Check.

Einen schicken Kinderwagen finden: Check.

Lebensmittelvorräte auffüllen: Check.

Urlaubsfotos sichten und ordnen: Check.

Urlaubseinträge schreiben: Check.

Shoppen in der City: Check.

Flanieren und Gutgehenlassen in der City: Check.

Geburtstagsgeschenke für den Liebsten besorgen: Check.

In der tollen Eisdiele von vor 5 Jahren einen Eisbecher essen: Check.

Laptop und Festplatte aufräumen/updaten: Check.

Handy aufräumen/updaten: Check.

Musik fürs Auto aktualisieren: Check.

Frisch und lecker kochen: Check.

Blogumzug vorbereiten/bei WordPress durchsehen (Mammutaufgabe!): Check.

Liebe Freunde treffen: Check.

Ich würde mal sagen: Ergiebige Urlaubswoche! Nur leider viel zu schnell vorbei. Morgen geht’s unerfreulicherweise wieder auf Maloche, aber immerhin top vorbereitet. :)

Ungarn – Tag 8

Abreisetag. :(

Eigentlich gibt es nicht mehr viel zu berichten, außer dass wir an diesem Morgen einen Frühstücksgast hatten,…

Frühstücksgast

…ich noch mal Entchen füttern war und dabei diese kleinen flauschigen Kamerade erstmalig entdeckte,…

Entchen

…und wir in einer perversen Schwüle die Autos packten, die Bude in Ordnung brachten und Abschied von unserem Feriendomizil nahmen.

Ferienhaus Balaton

Zur Verabschiedung sind bei Mutti und mir Tränen geflossen, nicht nur wegen des Abschieds voneinander und weil wir so eine schöne Zeit zusammen hatten, sondern auch wegen Ungarn einfach. Das hat Ungarn schon öfter mit mir gemacht, mich zum Abschied zu Tränen gerührt. Klar sind diese Teenie-Zeiten vorbei, in denen man im Urlaub so unglaublich aufblüht und vielleicht auch anders ist und verrückte Dinge macht und sich womöglich noch verknallt. Aber diesmal waren es ja auch nicht SOLCHE Tränen, sondern irgendwie wehmütige. Wer weiß, ob wir nochmal hierher zurückkommen und in welcher Konstellation. Dass es überhaupt nochmal nach Ungarn gehen würde, war ja vor ein paar Monaten auch noch nicht abzusehen, es hat sich so ergeben, weil meine Eltern die Idee hatten und uns fragten, ob wir mitkommen wollen. Jetzt, da ich wieder da war und auf den Spuren der Vergangenheit wandelte, tat es irgendwie weh, wieder zu gehen, vielleicht für immer. Es gibt ja noch so viele andere Ziele, die wir uns vorgenommen haben. Ach, ich kann es nicht erklären, ich musste halt heulen wie bekloppt und mein Mann musste es die ersten paar Kilometer der Rückfahrt ertragen, basta. :)

Ungarn – Tag 7

Nach dem anstrengenden vorherigen Tag war an unserem letzten kompletten Urlaubstag wieder ausgiebige Ruhe angesagt. Natürlich fuhren wir wieder mit dem Tretboot raus und auch mein Papa war schon wieder sehr führ auf den Beinen und hatte erneut Erfolg beim Angeln und das Mittagessen für MTM gesichert:

Wels

Ansonsten lag nichts weiter an. Bücher wollten zu Ende gelesen und Körper ausgeruht werden. Es war ein schöner, ruhiger letzter Tag. Am Abend ging es erstmal schnell zum altbekannten Obst-Gemüse-Straßenstand, den es auch schon 25 Jahre gibt, um dort für zu Hause allerhand Sachen mitzunehmen. Erwähnte ich schon die köstlichen ungarischen Melonen, Tomaten, Paprika, Pfirsiche…? Ich denke schon. :)

Melonen Ungarn

Zum Essen ging es selbstverständlich in eine Gaststätte, die wir jedes Jahr besuchten, wie sollte es anders sein. Hier bekam man so große Cordon Bleus, dass man für die lange Heimreise am nächsten Tag noch etwas mitnehmen konnte. MTM und ich haben das nicht getan und unsere Reste meinen Eltern gegeben, da ich erstmal die Schnauze voll hatte von paniertem Fleisch.

Am letzten Abend genossen wir noch einmal den tollen Sonnenuntergang, diesmal aber bei uns vorm Ferienhaus. Wie schon die ganze Woche fütterte ich meine Entenfreunde noch einmal und knipste dann wie wild eine Million Bilder von der Sonne. Die Auswahl fiel echt schwer. ;)

Sonnenuntergang Balaton

Sonnenuntergang Balaton

Sonnenuntergang Balaton

Ungarn – Tag 6

Balaton am Morgen

Und wieder begann der Morgen mit einem Tretbootausflug. Es hatte sich schon so eingebürgert, dass MTM die Ruhe im Ferienhaus genoss und meine Eltern und ich erstmal raus schipperten um zu schwimmen. Dieser Tag sollte so aktiv bleiben, wie er angefangen hatte: Noch bevor wir frühstückten und Tretboot fuhren, hatte mein Papa nämlich morgens um 5 (!) zwei Fische geangelt, die er für sich und MTM zum Mittagessen zubereitete.

RotfedernMeine Mutti und ich verzichteten und machten lieber einen Tagesausflug zu zweit. Spontan entschieden wir nämlich, noch einmal mit der Fähre rüber nach Tihany zu fahren und den wirklich heißen Temperaturen zu trotzen. Uns ging das nämlich zwei Tage zuvor viel zu schnell da oben, als wir die Abfahrtzeit der letzten Bimmelbahn im Nacken hatten. Schließlich kann man in Tihany so schön bummeln und vor allem tolle Keramik kaufen!

Keramik TihanyGaststätte TihanyNachdem wir uns dann nachmittags nur noch durch die Hitze geschleppt hatten, kamen wir wieder zurück zum Ferienhaus, ruhten uns kurz aus und starteten dann wieder zu viert durch. Es war ja Abendbrotzeit und wieder wurden wir nicht enttäuscht:

Jungfernbraten mit Entenleber und DödelleDoch damit nicht genug, wir hatten noch mehr vor an diesem Abend! Wir wollten nach Siofok, der Partystadt gleich nebenan. Dort habe ich meine letzten beiden Ungarn-Urlaube vor 14 und 15 Jahren verbracht. Ich war 17/18 und mit meiner Freundin zwei Wochen lang im Dauerpartymodus. Wir schwelgen immer noch gerne in Erinnerungen, was wir da für lustige Sachen erlebt haben, was für KERLE wir da kennengelernt haben, wie selten wir eigentlich die Sonne gesehen haben (Party bis morgens, schlafen bis nachmittags/abends), das geht auf keine Kuhhaut. :))

Hafen SiofokNun sind ja meine Eltern, MTM und ich rein vom Alter her nicht mehr so geeignet für die Partyszene dort und wir waren ja auch im Chillmodus und wollten das auch bleiben. Deshalb buchten wir, nachdem Mutti und ich noch schnell die Partymeile abgelaufen waren, um meine Erinnerungen aufleben zu lassen, eine Sonnenuntergangsfahrt auf einem Piratenschiff, denn Sonnenuntergänge kann man ja irgendwie nie genug sehen, oder?!

Sonnenuntergang SiofokSonnenuntergang SiofokNach der Fahrt waren wir alle wieder reif für den Abendausklang auf der Terrasse und fürs Bett, aber nicht ohne einen weiteren Abstecher zum Rummel, damit Mutti nochmal Kettenkarussell fahren konnte. Vor allem Mutti und ich hatten uns ja wirklich ein bisschen verausgabt an dem Tag, wir waren durchgeschwitzt und total am Ende. Aber auch zufrieden, NUR chillen können wir nämlich auch nicht im Urlaub, da sind so ein paar Hummeln im Arsch, die kriegt man aus uns nicht raus.

Ungarn – Tag 5

Heute gibt es echt nur Futter-Bilder, weil ich erstens sehr wenig Bilder gemacht habe und zweitens auf den wenigen fast immer unsere Schnuten drauf sind.

Ja, dieser Tag verlief mal komplett entspannt, ohne Ausflug und alles. Am Morgen machten meine Eltern und ich wieder unsere Tretboot-Tour auf den See raus, das morgendliche Schwimmen im kühlen Nass ist eine Wohltat, die wir plötzlich nicht mehr missen wollten.

Den Rest des Tages lagen wir alle im Schatten, es war ziemlich heiß und vor allem MTM und ich hatten uns am Tag zuvor einen deftigen Sonnenbrand zugelegt. Es ist immer so, vor allem mich erwischt es mindestens einmal trotz Vorsicht und viel Schatten und die Sonnenallergie ließ natürlich auch nicht auf sich warten. Aber man gewöhnt sich an alles, meinen Urlaub lasse ich mir von Hautirritationen jedenfalls nicht verderben. ;)

Am Abend hübschten wir uns wieder bisschen auf und fuhren zu einem etwas gehobeneren Restaurant, wo wir natürlich auch in früheren Urlauben immer mindestens einmal einkehrten. Gehoben ist es dort einfach von den Preisen her, zumindest was den ungarischen Durchschnitt angeht. Das Essen ist etwas feiner, auch wenn auf meinem Teller Kroketten zu sehen sind (steht ich drauf!), so waren Fleisch und Soße eine absolute Delikatesse. Was der Rest der Mannschaft auf die Teller kriegte, sah auch sehr verführerisch aus und schmeckte allen vorzüglich.

JungfernmedaillonsIch hatte danach erneut das Vergnügen, meine geliebten Quarkpalatschinken aufgetischt zu bekommen und diesmal hab ich sie auch geknipst, damit ich später beim Nachkochen Bescheid weiß. ;)

TopfenpalatschinkenTja, und das war es auch schon mit diesem Urlaubstag, das war wohl der chilligste von allen. Der Abend verlief wie immer: Wir auf der Terrasse oder im Garten, bisschen sitzen und reden, bisschen was trinken, dann ab ins Bett. So sieht Erholung aus.

Ungarn – Tag 4

Dieser Tag startete wieder gemächlich mit einem Tretbootausflug. Diesmal konnte MTM sich drücken, denn meine Eltern und ich fuhren gemeinsam raus. Ich weiß, ich habe es schon oft gesagt aber: Wie füher. :) Und da wir den etwas ängstlichen MTM nicht dabei hatten, fuhren wir schön weit raus. Man kann ja im Balaton sehr weit draußen immer noch stehen, ich glaube es gibt auch Stellen, da kann man komplett durchlaufen von einer Seite zur anderen. Und dort, wo wir drei dann ins Wasser sprangen, konnten Papa und ich auch noch stehen (nur Mutti nicht, die ist bisschen klein). Es war so herrlich, am frühen Morgen dort hinten in der Stille zu schwimmen und sich abzukühlen! Es gab auch einiges zu lachen, denn versucht mal mit wenig Kraft in den Armen, aus dem tieferen Wasser auf ein Tretboot zu kommen… ;)

TretbootBis zum Nachmittag entspannten wir wieder in unserem Garten und bei weiteren Badegängen, zwischendrin stärkten wir uns mit dem tollen Baumkuchen aus Budapest sowie frischen Sauerkirschen und Pfirsichen von der Plantage nebenan (ungarisches Obst und Gemüse ist ein Traum, wirklich, es muss an den wärmeren Temperaturen liegen).

Ungarischer BaumkuchenWir machten uns dann mal ein bisschen früher ausgehfertig, da wir einen kleinen Abendausflug geplant hatten. Und zwar sollte es mit „unserer“ Autofähre von Szantod rüber nach Tihany gehen, allerdings ohne Auto, das stellten wir in Szantod ab. Diese Fähre stellt schon immer unseren ultimativen Ungarn-Urlaubsbeginn dar, denn wir sind immer in Tihany angekommen, dort auf die Fähre gefahren und dann war die lange Fahrt geschafft und der Urlaub konnte losgehen. Und jedes Jahr fuhren wir auch einmal ohne Auto wieder rüber und besuchten die Halbinsel Tihany. Klar, dass das diesmal auch so sein musste.

Autofähre BalatonNachdem wir wieder von der Fähre runter waren, fuhren wir mit der Bimmelbahn nach oben zum kleinen Tourismuszentrum, wo die Abtei und viele Geschäfte auf uns warteten. Irgendwie hatten wir jedoch nicht so viel Zeit wie gedacht, denn die letzte Bahn sollte schon in weniger als zwei Stunden wieder zurück fahren.

Abtei TihanyWir machten also schnell den Aufstieg zur Abtei, staunten über den herrlichen Ausblick auf den Balaton und gingen in einem der Restaurants „von früher“ essen.

Ausblick TihanyMein Kreislauf machte diesmal nicht so richtig mit, weshalb ich dieses Abendessen leider nicht genießen konnte und sogar verschmähen musste. Machte aber nichts, es ging mir schnell wieder besser und ein paar Fotos sowie ein ganz kurzer Ladenbummel waren dann noch drin. Irgendwie war die Zeit dann leider schon wieder um und wir sprangen auf die Bahn auf und fuhren zurück zur Fähre.

Bimmelbahn TihanyAuf der Fähre konnten wir dann erneut eine tolle Abenddämmerung betrachten, davon gibt es am Balaton wirklich genug. Ich habe in den folgenden Tagen noch sooo viele Sonnenuntergangsbilder machen können, die hängen mir fast schon zum Halse raus. :D

Abenddämmerung Fähre TihanyIn Szantod angekommen meldete sich auch bei mir noch der Hunger, weshalb ich gleich mal den Wunsch nach einem original ungarischen Langos mit Käse und Sauerrahm abhakte. Ist schon was anderes als auf dem Volksfest in Stuggi.

Wir waren irgendwie alle ziemlich fertig von dem Tag, entsprechend kurz verlief der Abend. Noch ein bisschen Terrassensitzen und Mückenklatschen, dann fielen wir auch alle wieder ins Bett. Oder war das der Abend, an dem MTM und ich noch Ewigkeiten alleine dasaßen und über Gott und die Welt quatschten? Ich weiß es nicht mehr, aber ist ja auch nicht so wichtig wie die Erinnerung daran, dass es so einen Abend irgendwann gab. :)

Ungarn – Tag 3

Wie erwartet wurde der Montag der einzige graue Tag. Gewitter und heftiger Regen sorgten nachts für eine wunderbare Abkühlung und nachdem es sich am Morgen irgendwann ausgeregnet hatte, blieb es grau in grau. Auch das gehört für mich irgendwie zu einem Ungarn-Urlaub dazu, ich finde es total gemütlich, bei Regen auf der überdachten Terrasse zu sitzen und zu frühstücken.

MTM und ich nutzten die Gelegenheit und machten uns auf den Weg nach Budapest. Eigentlich hatten wir diesen Plan schon längst gestrichen, denn bei Hitze durch eine Stadt zu rennen, finden wir irgendwie nicht so geil. Aber der gaue Tag eignete sich perfekt dafür.

Kettenbrücke BudapestWir fuhren ca. 1,5 Stunden und hatten vor Ort 4 Stunden Zeit. Das reicht ja bei einer so großen Stadt voller Sehenswürdigkeiten nicht ansatzweise, aber es ist immerhin etwas. Ich selber war ja mit meinen Eltern schon mal hier, aber da war ich vielleicht 8 Jahre alt, da sind die Erinnerungen doch schon sehr verblasst. ;) Dennoch kein Grund für uns, uns durch die Stadt zu hetzen, vielmehr ließen wir uns blind ein bisschen treiben durch den Stadtkern. Zu staunen gab es so auch genug.

Donau BudapestDer Hunger ließ uns dann in ein Lokal einkehren, in dem ich eeeeendlich meine herbeigesehnten Palatschinken mit Quarkfüllung essen konnte. Die hab ich als Kind geliebt und nie wieder außerhalb Ungarns gegessen. Irgendwie hatte ich sie eher VERgessen, bis ich mich eben auf diese Reise machte. Ich muss mir unbedingt ein Rezept besorgen und das mal selber machen, das ist sowas von lecker! So gut gestärkt konnten wir noch ein bisschen weiterherumlaufen und ein paar Schönwetterfotos, inzwischen, machen.

U-Bahn Budapest

St.-Stephans-Basilika BudapestAn irgendeiner Ecke entdeckten wir einen kleinen Stand mit frischen ungarischen Baumkuchen im Angebot und einer langen Schlange davor. Das kann man sich eigentlich auch nicht entgehen lassen, das ist noch so eine Leckerei die ich mit Ungarn verbinde. Also angestellt und für meine Eltern und mich zwei Baumkuchen eingesackt.

Dann fuhren wir auch schon wieder zurück, denn meine Eltern und wir waren zum Abendessen in einem Mittelalter-Restaurant in Siofok verabretet, das wir selbstverständlich auch noch von früher kannten. Überhaupt waren wir essenstechnisch nur auf den Spuren unserer früheren Urlaube unterwegs, das war sehr entspannt, weil man nicht ewig nach einem passenden Restaurant suchen musste. Die Woche war diesbezüglich bereits verplant, für jeden Abend stand schon eine andere Einkehrmöglichkeit von damals fest. Und wir wurden wirklich kein einziges Mal enttäuscht.

Truthahnkeule Camelot SiofokNach dem schweren Essen fuhren wir auf Wunsch meiner Mutti noch auf den Rummel, der irgendwie auch schon immer über die Sommerzeit da ist. Sie wollte Kettenkarussell fahren, wie früher eben. Sie musste das alleine tun, wir alle sind nicht so drehfest (bei meinem letzten aktiven Rummelbesuch mit 14 hab ich schlussendlich neben unser Auto gekotzt). Es hat ihr trotzdem Spaß gemacht, und das ist ja das wichtigste. Und nun war es auch an der Zeit, den Wunsch der Männer zu erfüllen: Gemeinsames Nachtangeln am See. Unser Ferienhaus lag ja direkt am Balaton, wir mussten nur vor die Gartentür treten. Also saßen wir diesmal zu viert im Dunkeln auf der Bank am See und die Männer verausgabten sich. Erneut vergeblich.

Ungarn – Tag 2

Der Sonntag als erster kompletter Urlaubstag verlief ganz nach Plan: Entspannung war angesagt. Zuerst freute ich mich aber sehr auf das erste ungarische Frühstück im Ferienhaus, schließlich hatten wir am Tag zuvor all die Sachen eingekauft, die wir mit unseren früheren Ungarn-Urlauben verbanden.

Ungarisches FrühstückIm Laufe des Tages passierte bei uns allen nicht viel, obwohl Lesen, Baden, Sonnen und Chillen ja durchaus auch Aktivitäten sind. ;) Zwischendurch raffte MTM sich mal auf und fuhr mit mir eine Runde Tretboot, denn das gehörte mit zu unserem Ferienhaus und war schon ein kleiner Luxus für uns. Also, für mich und meine Eltern eher, MTM hat es nicht so mit kleinen, unsicheren Wasserfahrzeugen und mit offenen Gewässern. Deshalb fuhren wir mit dem Tretboot leider auch nicht schön weit raus, aber immerhin ein Stückchen. Schön war es, die Ruhe und die Aussicht zu genießen.

BalatonAm Abend steuerten wir wieder eines der Restaurants an, die meine Eltern und auch ich früher schon immer besuchten. Ein bisschen anders war die Karte schon, wir hatten MTM, der sich ja hier null auskannte, einen ganzen Zander am Stück versprochen. Das gab es leider nicht mehr, aber dafür andere leckere Sachen. Ich aß, wie früher, panierte Champignonköpfe. Ein Zander am Stück kommt mir eh nicht auf den Teller.

Champignonk?pfeDie Gaststätte befand sich in Szantod, wo wir früher fast immer Urlaub gemacht hatten. Diesmal wohnten wir in einem Nachbarort (Zamardi), aber mit dem Auto ist man schnell dort und ich stelle ja derzeit eine hervorragende Fahrerin dar, wenn die anderen ein Schlückchen trinken wollen.

In Szantod liefen wir noch die Promenade entlang, die früher voller Menschen war und inzwischen eher überschaubar besucht ist. Trotzdem konnte man gut in Erinnerung schwelgen, die altbewährte Eisdiele gab es auch noch und der Sonnenuntergang am Balaton, vorne an der Autofähre zwischen Szantod und Tihany, war so schön wie eh und je.

Autofähre BalatonDen Abend verbrachten Mutti und ich wieder auf unserer Terrasse, während die Männer erfolglos angelten. Alt wurden wir aber alle nicht, so ein entspannter Tag macht müde. ;)

Ungarn – Tag 1

Am Samstag den 11.7.15 sollte die große Autoreise losgehen. Ich freute mich drauf, auch wenn wir 10 Stunden Fahrt vor uns hatten. Aber irgendwie haben wir sowas halt noch nie gemacht und außerdem sollte es nach UNGARN gehen, dem ultimativen Urlaubsort meiner Kindheit und Jugend! Ich sollte nun zum sage und schreibe 13. Mal dieses Land bereisen, und dennoch war mein letzter Aufenthalt am Balaton (Plattensee) schon 14 Jahre her. Ich war sehr aufgeregt und fragte mich, wie es wohl inzwischen dort sein würde, ob es die Restaurants und Läden noch gab, die ich noch kannte und ob alles noch schön oder vielleicht doch ein bisschen verfallen sein würde. Denn deutsche Urlauber sind ja nun nicht mehr so zahlreich am Balaton vorhanden, wie sie das vor all den Jahren waren. Außerdem freute ich mich natürlich, meine Eltern wiederzusehen, die sich ihrerseits ebenfalls in aller Herrgottsfrühe von Brandenburg aus auf den Weg machten. Wir hatten zusammen ein Ferienhaus gemietet und wollten eine Woche Familienurlaub miteinander verbringen. Also hieß es für uns morgens um 6: Reiseproviant einpacken und ab geht die Post!

Reiseproviant

Die Fahrt durch Österreich, Slowenien und Ungarn lief ziemlich gut und kam mir gar nicht so lang vor. MTM und ich hatten wie immer viel zu bequatschen, wir sind zwei ziemliche Labertaschen. :D

Bei der Ankunft im Ferienhaus hatten meine Eltern schon alles in Augenschein genommen und nach unserem Gusto modifiziert und umgeräumt. Das ist dann halt auch toll, ich hab mich immer bisschen zimperlich wenn ich mich nicht gleich wohlfühle in einer Unterkunft. Aber dafür hatten die Eltern schon ausreichend gesorgt. Und so konnte es direkt losgehen zum Großeinkauf im Supermarkt, das ist ja auch schon immer ein Erlebnis für sich im Ausland. Wir deckten uns ein mit herrlicher ungarischer Salami, Weißbrot, Schmierkäse, Räucherkäse und natürlich frischen Sachen, die in Ungarn einfach besser schmecken, weil es doch ein etwas wärmeres Land ist. Ungarische Melonen sind ein Traum, glaubt mir.

Nach dem Einkauf gingen wir dann im Reiterhof essen, den kannten meine Eltern und ich noch von früher und auch wenn er sich zwangsläufig etwas verkleinert hatte und nicht mehr so viele Gäste da waren, die Einkehr lohnte sich immer noch! Das ist übrigens bei den meisten Gaststätten dort am Balaton so, wir haben uns die ganze Woche eigentlich nie „angearscht“ mit dem Essen. Man kriegt immer recht große Portionen, superleckeres, frisches Essen und zahlt dafür viel kleinere Preise als bei uns. Wer es allerdings nicht unbedingt deftig mag, hat nicht so viel Auswahl auf den Speisekarten.

Reiterhof Balaton

Als wir wieder zurück im Ferienhaus waren, erwartete uns eine wunderschöne Abenddämmerung. Den Sonnenuntergang hatten wir verpasst, aber der Himmel war noch schön anzusehen. Und der Abend auf der Terrasse (leider nicht mit Blick auf den See) konnte beginnen. Mit ein paar Viechern hatten wir zu kämpfen, ansonsten war es schön gemütlich. Und wir waren voller Vorfreude auf den nächsten und ersten vollständigen Urlaubstag, der ganz im Zeichen des Ausruhens stehen sollte. :)

Balaton Abendd?mmerung

Schwörmontag

Die Ulmer haben einen an der Waffel und das gefällt mir sehr gut! :D Deshalb haben MTM und ich – wir sind diese Woche noch Urlauber und völlig frei und unverplant – uns auf den Weg in die „Doppelstadt“ (Ulm = Baden-Württemberg; Neu-Ulm = Bayern) gemacht. Schon lange erzählte MTM sehnsüchtig vom spektakulären „Schwörmontag“, den er noch nie miterlebt hat. Und jetzt hatten wir rein zufällig Urlaub und Zeit und nichts vor! Welch Glück, das muss ich im Nachhinein wirklich sagen, denn das „Nabada“, was für uns das Highlight des Schwörmontags darstellte, muss man mal erlebt haben:

Nabada Ulm

Man stelle sich einmal vor: Eine Stadt hat einen eigenen Feiertag, den sie als höchsten Feiertag des Jahres bezeichnet. An diesem Tag legt der Bürgermeister seit 1397 (!) mit seiner Schwörrede Rechenschaft über die Jahrespolitik ab. Am Nachmittag findet dann ein traditioneller Wasserfestzug auf der Donau statt, das „Nabada“ (=die Donau hinunterbaden). Das war der Moment, an dem wir in Ulm eintrafen und das ganze Ausmaß der Verrücktheit begutachteten. Denn es gibt bei dem „Nabada“ nicht nur Themenboote und Kapellen, sondern auch haufenweise Bekloppte, die sich auf Schlauchbooten oder selbstgebauten Flößen die 7km auf dem Fluss paddeln und sich gegenseitig ständig mit vollen Wassereimern beschütten. Wichtig ist, dass die Boote und Flöße nicht motorisiert sein dürfen, sonst ist so gut wie alles erlaubt, was schwimmt. Dieser Cadillac musste also seinen Motor auslassen:

Nabada Ulm

Überall in der Stadt war nach der Wasserschlacht noch Party und uns zog es irgendwie mit. Wir sind so viel gelaufen, nicht nur die 7km an der Donau entlang, auch in der Innenstadt schauten wir uns all die kleinen Ecken mit Musik und Party an. Eine große 90er-Party mit Lou Bega, Brooklyn Bounce und Snap war sehr verlockend, aber das Gedränge hielt uns davon ab. Lieber bummelten wir noch weiter, aßen dann bei ohrenbetäubenden Bässen ein italienisches Abendessen und machten uns gegen 21 Uhr wieder auf den Heimweg. Wir freuten uns noch die ganze Fahrt über, dass wir das endlich mal miterlebt haben und irgendwie tendieren wir nun dazu, fürs nächste Jahr gleich mal ein Hotelzimmer zu buchen und vielleicht sogar ein Schlauchboot anzuschaffen. :D