Bisschen Kultur…

…muss auch mal sein. Deshalb geht die gebildete Frau von heute auch ab und an mal auf eine Lesung. Das ist so erwachsen!

Die gebildete Frau, die ich bin, will aber eigentlich gar nicht so erwachsen sein. Kultur ist auch nicht so sehr ihres, es sei denn, es ist irgendwie schräg. Deshalb hab ich nicht nein gesagt, als ich gefragt wurde, ob ich Bock hab, Bela B von den Ärzten beim Lesen zuzuhören. Der hat doch so eine geile Stimme! Und seine Lieder haben so geile Texte! Wenn der ein Buch schreibt, kann es doch nur gut sein. Und lustig. Und seeehr seehr schräg.

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Also, gestern ging es also für mich nach Mannheim. Ich hatte mir frei genommen und verbrachte den Tag mit meiner Ex-Kollegin. Die Stadt ist zum Shoppen und Genießen übrigens auch sehr empfehlenswert! Ich mag den etwas – Verzeihung – abgefuckten Charme von Mannheim sehr. Und den Dialekt. :)

Nun gut, abends traf ich mich mit einer anderen Freundin in der Alten Feuerwache, wo nun also die Lesung stattfinden sollte. Das Buch hatte ich bereits gekauft und angefangen zu lesen, aber besonders weit war ich nicht gekommen. Das fand ich dann eigentlich ganz gut, denn so wurde ich durchaus noch überrascht. Überhaupt nicht überrascht war ich hingegen davon, dass das wirklich witzige anderthalb Stunden waren. Bela B hat jedenfalls das Zeug dazu, das Publikum zum Lachen zu bringen und ist dabei so sympathisch und anziehend wie auch als Bandmitglied der Ärzte.

Übrigens, falls irgendjemand auch, wider besseren Wissens, sich gefühlt mit den Ärzten „etwa in einem Alter“ wähnte, weil er mit ihnen und ihrer Musik aufgewachsen ist: Bela B ist süße 56 Jahre jung. Meine Mutti ist 58. :D

Der erste Bibliotheksbesuch

Neulich hat unser Kind seinen ersten Kinobesuch erlebt. Wer ins Kino gehen kann, ist auch alt genug für die Bibliothek! Also starteten wir eine Woche später am Samstag durch und besuchten zu dritt die eindrucksvolle Stadtbibliothek Stuttgarts.

Ich muss gestehen, das war gar nicht MTEs erster Bibliotheksbesuch so generell, denn die Kita machte schon öfter Ausflüge zur Bibliothek nach Esslingen. Aber in der riesigen Stuttgarter Bücherei war mein Kind noch nicht, und vor allem hatte es bis dahin auch noch keinen eigenen Bibliotheksausweis! ;) Wir meldeten ihn also an und stöberten dann lange durch die Kinderliteratur. Unglaublich, dieser Vorrat an unterschiedlichsten Medien! Und bis zum 18. Geburtstag bezahlt man nicht mal eine Gebühr für den Ausweis. Wenn wir mal nicht wissen, was wir mit dem Kleinen machen sollen, setzen wir uns eben ins Auto oder in die Bahn (liebt er sowieso), machen einen kleinen Ausflug in die Innenstadt, geben Bücher zurück und leihen uns neue aus. Zeitfüllend kann man ja auch dort noch verweilen und lesen/angucken oder im Café oben Kuchen essen oder auf der Terrasse oben in der Sonne bisschen rumkieken. Und falls man was zu erledigen hat, ist Stuttgarts größtes Einkaufszentrum direkt nebenan. Ich mag dieses zugegebenermaßen überhaupt nicht, aber praktisch ist es in diesem Zusammenhang allemal. Also, es hat ja alles seine Vor- und Nachteile, aber ich bin eh überzeugte Stadtleberin und das unter anderem wegen solcher Möglichkeiten. Hashtag Stuggilove. ;)

 

2019

Es ist fast Mitte Januar, die Zeit rast. Auch wenn mir das Angst macht, bin ich, zumindest was den Januar angeht, froh. Froh, wenn der Monat rum ist. Bis zum Geburtstag meines Kindes ist der Januar okay für mich – die Weihnachtsdeko machen wir bis zum 6. weg, dann feiern wir seinen Ehrentag und dann… Dunkelheit, Tristesse, Nachdenklichkeit. Ich weiß nicht. Mir liegt dieser Monat nicht. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht das Beste draus machen würde. Ich habe natürlich auch für diesen Monat ein paar Sachen geplant, auf die ich mich freue. Und ich werde die ruhige Zeit gemütlich und familiär gestalten. Und die irgendwie wenig euphorische, nachdenkliche Stimmung überstehen bis die Sonne wieder rauskommt. Der Februar ist meistens schon eher meins, weil da die Karnevalszeit meine Stimmung hebt – dieses Jahr ist das allerdings auch erst im März der Fall. Mal schauen, ob ich den Februar trotzdem besser leiden kann als den Januar. ;)

Zum Jahr 2018 könnte ich so viel sagen, aber ich bin lustlos. Also fasse ich kurz zusammen, wie es sich gestaltete: Sehr aktiv, sonnig, körperlich verändernd, seelisch verändernd, zufrieden und unzufrieden zugleich, glücklich und unglücklich zugleich, selbstreflexiv, selbsterkenntnisreich, familiär, freundschaftlich, partylastig, zweifelnd, hobbylos.

Hobbylos deshalb, weil ich in diesem Jahr so wenig gebloggt habe wie nie in den letzten 13 Jahren (ja, so lange blogge ich schon). Ich hab auch so wenig gelesen wie nie:

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Das 2. Buch liegt seit Februar nahezu unangerührt hier, ich hab vielleicht 10 Seiten darin gelesen. Ich war sogar der Meinung, ich hätte gar kein Buch gelesen, hatte wohl das erste völlig verdrängt.

Nun, so ist es. Vorsätze für 2019 habe ich folgende: Öfter in der Wanne baden, nicht ganz aufhören zu bloggen und öfter lesen. ;) Wenn das nicht klappt, ist es auch kein Drama, gell?

Zweitausendachtzehn

So, da haben wir’s, das neue Jahr! Das alte ist abgeschlossen und was bleibt, sind Erinnerungen an schöne Momente, anstrengende Momente, traurige Momente. Letztere gab es zum Glück wenig. Was blieb am meisten hängen? Fast nur Gutes: Die ersten Schritte des Kleinen. Ein Ostseeurlaub. Ein Bodenseeurlaub. Der Kitastart. Meine Rückkehr ins Arbeitsleben. Der Beginn der Kleinkind-Trotzphase. Weihnachten und Silvester sowieso, war ja gerade erst. Und was ich immer schriftlich festhalte, weil ich es sonst vergesse: Meine jährliche Bücherliste. Ich hab mich gesteigert im Vergleich zum letzten Jahr, aber an die Lesemenge aus den kinderlosen Zeiten werde ich so schnell nicht mehr herankommen…

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MTM und ich haben den gestrigen abend zu zweit auf der Couch verbracht. Ich war frisch gebadet und bettfertig, falls das Kind erwachen würde (so wie in der Nacht zuvor), aber nichts dergleichen geschah. Meine Anspannung wich mit jedem Schluck Wein und so konnten wir den Abend bei Käsefondue, Silvester-TV-Zappen, Eierlikör/Wein/Bier/Rumcola und bequem in Jogginghosen genießen. :) Die Feuerwerke der Anderen in unserem Stadtteil erfreuten unsere Augen; selbst haben wir für soetwas kein Geld ausgegeben. Das Kind ließ sich vom Lärm nicht beirren und schlief tief und fest durch. Heute Morgen dann noch eine Freude: Er wachte zwar um 5:21 Uhr auf, kam zu uns ins Bett und trank seine Milch, aber dann schlief er wieder ein mit dem Kopf an unserem Fußende. Bis halb 9! Sowas ist wie ein Lottogewinn bei diesem frühen Vogel. ;)

Heute gab es Bratkartoffeln mit mariniertem Hering, diesmal nicht selbstgemacht sondern gekauft und nur gepimpt. Ich mache jetzt noch ein paar Jahresabschluss-/Jahresbeginn-Sachen (Fotos von 2017 sichern, Familienplaner ausfüllen) und fange so langsam an, den Geburtstag des Kleinen vorzubereiten. Erst nach dem 7.1. komme auch ich zur Neujahrsruhe, bis dahin ist der Kopf noch voller Erledigungen. ;) Die Jungs sind schwimmen, sodass hier genug Ruhe herrscht zum Abarbeiten.

Vorsätze habe ich auch ein paar kleinere:

  1. Nie wieder Bild-Online aufrufen! Das hab ich irgendwann angefangen in einem langweiligen Moment, und es entwickelte sich irgendwie zur Sucht. Dabei reg ich mich eigentlich nur auf über Rechtschreibfehler, dämliche Redewendungen, reißerische Titel… Also, Schluss damit.
  2. Mich lockerer machen, was das Kind angeht. Dazu gehört auch, weniger zu googlen.
  3. Die nahezu ungeänderte To-Do-Liste von Januar 2017 (!) mindestens bis Dezember 2018 erledigt haben. ;)

Also, ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet und es entwickelt sich so, wie ihr es euch wünscht. Bis bahaaaald!

 

 

Wohnst du Reihenhaus, oder was?

Diesen „Satz“ habe ich neulich gehört, original so, wie er da steht. Ich saß im Auto, das auf einem Parkplatz stand, hinter mir das schlafende Kind. Es war echt schwül und das Fenster war offen, da zogen 3 Teenie-Mädchen an meinem Auto vorbei, eine verabschiedete sich, weil sie nun in diese Straße einbiegen musste, und die andere sagte DAS. Mir war wie lachen und heulen gleichzeitig. Ich werde jetzt keine Debatte um die Zukunft der deutschen Sprache starten, nee, echt nicht, ich wollte es nur mal loswerden. Ich hab diese neue Art zu sprechen bisher eben noch nie live gehört. Ich lese die Scheiße immer nur in irgendwelchen Kommentaren auf Facebook oder Youtube. Hab ich eigentlich schonmal erzählt, dass ich mal übelst facebookkommentargemobbt wurde? Ich hatte bei einer Zeitung AUSNAHMSWEISE mal einen Kommentar abgegeben. Und zwar berichtete diese Zeitung irgendwie fünf mal hintereinander von einem Rapper, dessen Namen ich noch nie gehört hatte, und seinem Auftritt in einem Einkaufszentrum (wow…), der einen Polizeieinsatz nach sich zog. Ich fragte dann mal vorsichtig, ob ich hier die Bravo abonniert habe und weshalb diesem Rapper mit albernem Namen so viel Bedeutung beigemessen wird. Oh man. Die Jugend ging daraufhin ab wie ein Zäpfchen, Leute. So isse, die schöne neue Welt. Und ich bin nun auch eine alte Schachtel, die die Jugend nicht mehr versteht. ;)

Gut, das ist ja wieder so ein unstrukturierter Eintrag, habt ihr schon gemerkt, wa?! Also erzähle ich noch mal schnell, der Vollständigkeit eines Tagebuchs halber, dass ich diese Woche in einem echten Buchladen (!) zwei Bücher für mich und zwei für den Kleinen gekauft habe. Ich habe sogar ganz analog in bar bezahlt und war danach einfach sehr glücklich. Buchläden sind toll. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit vorgenommen, Bücher ausschließlich in echten Läden zu kaufen und Amazon nur für andere Bestellungen zu nutzen (Musik, Bücher für den Kindle, Zeug fürs Kind, Geschenke, sowas halt). Das klappte bisher gut, weil ich einfach keine Bücher kaufen musste, da ich nicht zum Lesen kam. ;) Das ändert sich gerade wieder und ich genieße es sehr, das Lesen. Und ich genoss den Aufenthalt im Buchladen. Zum Glück ist mein Kind auch so ein Bücherfan; MTE steuert eigentlich ständig auf sein Bücherfach zu, holt ein Buch raus und bedeutet mir, mich hinzusetzen, damit er sich auf meinem Schoß platzieren und mit mir das Buch angucken kann. Absolut süß. Und er liebt am allermeisten Wimmelbücher. Deshalb hab ich in dem Laden auch zwei im Miniformat fürs Auto gekauft.

Ansonsten war in dieser Woche noch IKEA angesagt, weil die Guthabenkarten vom Weihnachtskalender nur 6 Monate gültig sind – ich hatte auf einer 20€ statt 5€, hat sich also wirklich gelohnt! Ich hab dann einen Tomatenstrauch (so heiße ich übrigens auf Instagram, falls wer mir da noch folgen möchte… ;D) und Kresse und eine Wolkenlampe für den Kleinen und die geilsten IKEA-Süßigkeiten überhaupt gekauft: Die Punschrollen. Ich liebe sowas, in meiner Heimat gibt’s manchmal beim Bäcker „beschwipste Nonne“, das schmeckt genauso. Vor diesem IKEA-Bummel fand ein Mittagessen mit ein paar Kollegen statt, was bei traumhaftem Wetter in einem Biergarten total schön war; auch MTE hat gut mitgemacht, den ich ja nunmal unter der Woche zu einem Mittagessen mitnehmen muss.

Was noch toll war in dieser Woche: Ich hatte für 5 Stunden MTMs Tante zum Babysitten engagiert und fuhr mit lauter Musik und aufgedrehtem Bass in die Stadt zum Friseur. Grauhaarabdeckung, fragt nicht. Jedenfalls kann ich da nicht so offen sein wie bei meiner Familie, das ist einfach so, auch wenn ich es theoretisch vielleicht doch könnte. Also tat ich so, als würde das immer megalange dauern beim Friseur, weshalb ich einen Zeitraum von 10 bis 15 Uhr ausmachte. Natürlich dauert das bisschen Färben und Schneiden nicht so lange, sodass ich noch zum Augenbrauenfädeln, zu DM und zu einer der geilsten Salatbars in Stuggi gehen konnte. Bei bestem Wetter, das alles. Es war eine geile Auszeit! Den Bass hab ich bei meiner Ankunft zu Hause wieder runtergedreht, damit das Kind bei der nächsten Fahrt keinen Schock bekommt.

Die Woche, merke ich gerade, war ganz schön ereignisreich. Denn bei einer Freundin  mit Baby (9 Monate) war ich auch noch, um die Kinder im Garten in den Sandkasten zu setzen und selbst zu chillen. Der Sand in meiner Wohnung hat mich später dann zwar echt angekotzt, aber es gibt eben auch Dinge, die man als Mutter leider hinnehmen muss, wenn man ein glückliches Kind will. Ich lerne stetig dazu. ;)

Nun ist mein Kind erkältet, weil es beim Kleinkindturnen, was wir immer dienstags besuchen und was total Spaß macht, wieder auf so eine kleine Rotznase getroffen ist. Sowas nervt mich echt, wenn Mütter ihre erkälteten Kinder zu solchen Nicht-Pflicht-Terminen schleifen müssen. Es ist ja keine Kita und es hängt ja offenbar auch keine Arbeitsstelle dran. Echt ätzend. Nun gut, durch die Erkältung klappt nun plötzlich das Hinlegen zum Mittags- und Nachtschlaf nicht mehr gut, und auch die Nächte sind recht unruhig. Wenn es einige Zeit gut klappte, ist das dann echt wieder eine Umgewöhnung. Hinzu kommt, dass der Kleine nach wie vor IMMER um 5:30 Uhr wach ist, auch wenn die Nacht nicht durchgeschlafen wurde. Ich bin quasi dauermüde, was aber nichts daran ändert, dass ich abends absolute Probleme habe, einzuschlafen. Voll die Muttiprobleme, ich weeß. ;)

So, nun ist mein freier Samstag (die Jungs sind seit 10 Uhr im Zoo) auch gleich wieder zu Ende. Ich hab Beauty gemacht und im Gemeinschaftsblog die nächste Episode der Fortsetzungsgeschichte gebloggt, hab auf dem Balkon gelesen und mit Mutti telefoniert, Wäsche gemacht und hier auch noch was geschrieben. Nun kommt noch eine Kochorgie, damit ich meine Jungs mit einem leckeren Mahl empfangen kann (Curry aus Hackfleisch, Pack Choi und Kichererbsen, dazu Reis), dann mache ich noch mit dem Kleinen zusammen ein Erkältungsbad und dann darf MTM ein bisschen Freiheit haben, während ich mich vermutlich zeitig zum Kleinen ins Schlafzimmer verkrümele. Wenn er krank ist, schläft er besser, wenn wir dabei sind. ♥

Also dann, tschüssi, ich geh jetzt mal Küche. ;D

Urbaner Jahresabschluss

Berlin – Hamburg – Berlin

Nach den sehr familiären und recht ruhigen Weihnachtsfeiertagen ging es Schlag auf Schlag wieder los. Ich hab ja keine richtige Ruhe, wenn ich in meiner Heimat bin. Ich bin immer ganz schön verplant, weil ich einfach nicht anders kann. Zur Ruhe komme ich eher in Stuttgart, aber hier will ich jeden sehen, der mir wichtig ist, und ich will natürlich auch ein paar Sachen machen, die man ohne Babysitter nicht machen kann.
Am 27.12. verschlug es meine Mutti, meine Tante, meine zwei Cousinchen und mich nach Berlin. Ja, hier vom Brandenburger Land aus geht’s ratz fatz in die Großstadt, muss man nicht drauf verzichten. ;) Wir besuchten zunächst den kleinen neuen Erdenbürger, der an meinem Geburtstag zur Welt kam. Und dann ging es schon weiter, mit richtiger Kultur! Wir besuchten die „Märchenhütte“ in Berlin-Mitte. Man stelle sich mitten in der Großstadt eine urige Holzhütte vor, in der Märchen von Theaterschauspielern modern interpretiert aufgeführt werden. Das war schon was Besonderes, und unsere „Prinzessinnengruppe“ (ein Name, der aus WhatsApp entstand) war mal einheitlich unterwegs auf Weibertour, das fand ich schön.
Den 29.12. verbrachte ich dann ohne Anhang in Hamburg. Richtig, vom Brandenburger Land aus ist diese Großstadt nun nicht sooo schnell zu erreichen, aber immerhin schneller als von Stuttgart aus. Und ich hatte ja meinen Mann und meine Mutti, in deren liebevollen Händen ich mein Kind wusste. So konnte ich frühmorgens im Dunkeln ins Auto steigen, die Musik laut aufdrehen und losdüsen. In 4 Stunden war ich bei meiner Freundin und ihrer kleinen Tochter, die ebenfalls erst kürzlich zur Welt kam. Wir hatten quasi einen Mädelstag, der uns allen sowas von gut tat! Doch wie immer verging die Zeit viel zu schnell; um 20 Uhr fuhr ich wieder zurück zu meinen Lieben.
Schließlich war heute schon das nächste Abenteuer angesagt: Diesmal fuhr ich mit meiner kleinen Familie nochmals nach Berlin, denn mein kleiner Geburtstagszwilling ist schließlich auch der Großgroßcousin meines Sohnes (der Einfachheit halber haben meine Großcousine und ich entschieden, dass die beiden für uns Cousins sind, so wie wir uns immer schon als Cousinen bezeichnen)! Erstmalig trafen wir also alle als Mütter/Väter/Cousins aufeinander und hatten natürlich einen schönen Tag zusammen. Ich bin ganz selig, weil ich das Würmchen friedlich schlafend im Arm hielt und mich so sehr zurückversetzt fühlte zum letzten Januar. Gleichwohl ich nicht glauben kann, dass mein Sohn echt auch mal so winzig war.

Endjahresstimmung

Nun ist morgen schon der letzte Tag des Jahres. Ich kann’s irgendwie nicht fassen. Das Jahr bezeichnen viele Menschen in den sozialen Netzwerken als Katastrophe. Menschlich gesehen ist das sicherlich so, aber diese ganze Scheiße in der Welt passiert doch nicht nach Jahren, die passiert SEIT Jahren. Und wenn mir jetzt einer kommt mit den ganzen berühmten Persönlichkeiten, die in diesem Jahr starben, dann kann ich mir gerade noch folgendes abverlangen: ‚Ja. Krass, so geballt.‘ Aber deshalb ist dieses Jahr gewiss kein beschissenes für mich, die ich weder Mutter noch Kind noch Freundin von einem der Verstorbenen war. Ich bin Kind eines in diesem Jahr Verstorbenen und das ist eine tiefe Trauer, die ich doch für keine mir fremde Person empfinden kann, nur weil sie berühmt ist. Und auch wenn ich im Jahr 2016 meinen Papa verloren habe und mir dieser Verlust mein Herz zerrissen hat, so kann ich dem Jahr doch trotzdem nicht die Schuld geben?! Eine Beschwerde über dieses Jahr kommt mir schon gar nicht über die Lippen, hat es mir doch nicht nur einen Menschen genommen, sondern auch Menschen geschenkt?! Mein Sohn ist geboren. Und der Sohn meiner Cousine ist geboren. Und die Tochter meiner Freundin ist geboren. Wir hatten schöne Erlebnisse und Zeiten mit Famlie und Freunden. Wir haben unser Kind wachsen und gedeihen sehen. Wir haben so viel geweint aber auch so viel gelacht. Wir haben uns!

Zu guter Letzt: Eine Tradition hier in meinem Blog ist es, meine Jahresleseliste zu präsentieren. Wenn man sich die letzten Jahre so anschaut (2015, 2014, 2013, 2012, 2011) und mit dem heutigen Bücherlistenfoto vergleicht, ist die große Veränderung in meinem Leben ganz deutlich zu erkennen. Ein Kind verändert einfach alles, nicht nur Bücherlisten. :) (Häkchen bei „Honigtot“ bitte denken, das Buch habe ich noch geschafft dank des Heimataufenthalts und vieler Vollbäder.)

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Ich wünsche euch, lieben Lesern und Blogfreunden, einen schönen Jahresausklang, ganz wie ihr ihn euch vorstellt. Rutscht gut rein und macht das Beste aus 2017, das Leben ist zu kurz um zu hadern und zu grummeln und für Pessimismus erst recht.

Guten Rutsch, bis nächstes Jahr!

Wie in jedem Jahr habe ich auch im Jahr 2015 meine Bücherliste geführt und heute, gerade vor wenigen Stunden, habe ich das letzte Buch der Liste ausgelesen. Das heißt, ich nehme nichts mit „rüber“, das nächste Buch fange ich dann morgen erst an. Die Bilanz ist ganz gut, finde ich. Meine Mutti lacht sich vielleicht jetzt kaputt, ich glaube sie liest mehr als doppelt so viele Bücher in einem Jahr. Aber jeder wie er kann und will. ;)

Hm, auf einen Jahresrückblick habe ich eigentlich keine Lust, man kann sich ja kinderleicht durch den Blog klicken, wenn man wissen will, was so los war. Ich mache das auch so, manchmal bisschen stöbern in meinem Leben, das geht mit dem Blog ganz gut. Deshalb bin ich auch weit davon entfernt, das Bloggen sein zu lassen. Das geht einfach nicht, auch wenn das Jahr aus meiner Bloggersicht nicht besonders schön war. Zumindest, wenn man von Blog.de hierher übersiedeln musste und sich einfach nicht mit WordPress anfreunden kann, so richtig dolle meine ich. Es geht schon hier, aber naja, schön isses trotzdem nicht.

Heute wird ein sehr ruhiges Silvester für MTM und mich. Grundsätzlich ist das nichts neues und vor allem auch kein Problem. Wir hatten schon zwei Silvester hier in Stuggi, einmal in der alten Bude und einmal in der jetzigen, an denen wir zu Hause blieben zu zweit, gegessen, getrunken und die super Feuerwerk-Sicht vom Balkon aus genossen haben. Wir fanden das schön und haben das beide Male gemacht, weil uns die Silvester-Rumeierei auf den Geist ging. Ständig ist man auf der Suche nach dem ultimativen Fest, alles ist sauteuer oder ausgebucht und viele Freunde rundherum eiern eben rum, machen keine konkreten Ansagen, halten sich alles offen, um am Ende das Beste herauszupicken. Das nervt.

Dieses Jahr sind wir eben zur Ruhe gezwungen, sogar Alkohol kommt für uns beide heute nicht in Frage. Es sieht nun nicht so aus, dass ich mein Kind noch in diesem Jahr entbinden werde, aber morgen ist nunmal der errechnete Termin und man weiß ja einfach gaaar nicht, wann es wie losgeht. Irgendwie schräg, aber wir sind aus unerfindlichen Gründen sehr entspannt, entspannter als alle Leute um uns herum, scheinbar, mein Handy läuft jedenfalls heiß. ;)

Gestern haben wir nochmal einen Stadtbummel gemacht, waren essen und shoppen vom Weihnachtsgeld (ein großer, geiler Fernseher musste endlich her, im neuen Jahr werden Kinogänge und Partys ja nicht mehr so einfach umzusetzen sein). Ich habe mir bei der Gelegenheit noch eine Silvester-Badebombe gekauft und gehe mit dieser gleich in die Wanne. Später machen wir selber Burger und stoßen mit alkoholfreiem Bier und Sekt an. Bisschen Feuerwerk gucken und dann ins Bett, wir sind beide erkältet und brauchen unsere Kräfte für den unbestimmten Tag, an dem wir die Geburt unseres kleinen Scheißerchens bewältigen müssen.

Was geht bei euch so?
Ich hoffe, ihr rutscht gut rein, liebe Leser und Freunde, so wie es für euch am schönsten ist! :)

Neujahrseintrag

Nun bin ich wieder zurück aus dem pompösen Wien und möchte es mir erstmal nicht nehmen lassen, euch allen ein frohes neues Jahr zu wünschen! Seid zufrieden, bleibt gesund und macht das Beste aus allem.

Letzteres hat mich das Jahr 2014 gelehrt, was voll mit traurigen, verzweifelten, aber auch schönen, glücklichen Emotionen war. Glück zu empfinden, obwohl der Vater, den man sehr liebt, sehr krank geworden ist, das muss man wollen, daran muss man arbeiten, dafür muss man stark sein. Aber es geht. So eine Situation kann einen lehren, umzudenken, sich über Kleinigkeiten zu freuen, positiv zu sein. Angst und Tränen braucht man dafür nicht verdrängen, man kann sie ruhig zulassen, aber sie dürfen nicht überhandnehmen. Ich habe gelernt, dass man sich aufrappeln kann. Papa hat das gemacht, Mutti hat das gemacht, ich habe das gemacht. Und MTM hilft uns dabei, weil er ganz genau weiß wie das geht.

Kommen wir nun zu meinem traditionellen Jahresleserückblick, der mich wieder einmal als Listenfreak entlarvt. Listen beruhigen mich, machen mir Spaß, ordnen mich. Was sagt das über mich aus? ;)

Bücherliste

Mit „Sterblich“ von Thomas Enger bin ich noch nicht fertig, das „Rosie-Projekt“ hingegen habe ich gestern Abend während meiner fast 3-stündigen Badesession beendet. Das neue Jahr fängt für mich nämlich gleich mal mit einer Erkältung an, weshalb ich mich direkt nach unserer späten Rückkehr gestern in die Wanne schmiss. Aber egal, Erkältungen kommen und gehen, es gibt schlimmeres. :)

Während das Wasser lief, bereitete ich noch ganz schnell unser traditionelles Neujahrsessen vor, was es heute zum Mittagessen gibt. Marinierten Hering sollte es zwar immer am ersten Januar geben, aber man kann das auch mal verschieben, wenn man auf Reisen ist. Statt dessen hatte ich am 1.1.15 ein original Wiener Schnitzel, aber davon und von der Stadt und von Silvester berichte ich natürlich noch separat!

Zeitreise

Neulich las ich zum gefühlt hundertsten Mal in meiner Bibel (Bridget Jones), da kam mir ein wertvolles Zeitdokument entgegen…

Zeitreise

Diese Karte aus dem Sommer 2005 sagt mir nicht nur, dass ich dieses Buch seit 9 Jahren nicht mehr angerührt habe und es mir trotzdem wie gestern vorkommt, als ich darin las. Sie erinnert mich auch daran, dass meine beste Freundin und ich in einem Jahr „Zwanzigjähriges“ haben. Zwanzig Jahre! Bald haben wir Silberhochzeit!

Wir lernten uns 1995 an ihrem Geburtstag kennen, denn das war unser erster Schultag am Gymnasium und wir kamen in eine Klasse. Am Anfang waren wir uns nicht ganz geheuer, aber das änderte sich schnell und seitdem sind wir unzertrennlich. Klar, auch wir hatten schwierige Phasen, so ist das bei Paaren eben. ;) Aber letztlich haben wir uns nie verloren. Bis 2005 nicht und bis heute nicht. Sie hatte recht.

Die Karte ist eine Erinnerung an eine Zeit, in der wir süße 22 und total dämlich waren, was die Kerle angeht. Beide waren wir unglücklich verliebt und haben uns in unserem Schmerz gesuhlt. Wir haben uns reingesteigert, Verhaltensweisen analysiert, uns gegenseitig immer wieder Mut zugesprochen und dabei Bridget zitiert („Emotionale Flachwichserei!“). Es war eine schräge Zeit, die wir beide trotzdem nicht missen möchten. Immerhin können wir heute so herrlich über diesen Quatsch lachen, weil wir letztlich aus diesen komischen Liebschaften gelernt haben, weil wir gestärkt waren und endlich die Augen offen hatten für die Männer, die fähig waren, uns zurückzulieben. So wie wir sind.

Und so feierten wir dies vor nicht allzu langer Zeit, als wir einander Trauzeuginnen sein durften. Ende gut, alles gut. ♥

Herzzerreißend

Vor einiger Zeit las ich die Buchempfehlung einer Bloggerin irgendwo in den Weiten des WWW und entschied spontan, mir das Buch zu kaufen. Ich lese viel „Mord und Totschlag“ und habe manchmal, aber nur manchmal das Bedürfnis nach kurzweiliger, fröhlicher, lustiger Literatur. Nur nichts zum Grübeln oder gar Heulen. Diese Geschichte interessierte mich allein deshalb, weil sie hauptsächlich in einem Amt spielt. Ich kenne die Art der Vorgänge und Abläufe auf Ämtern ziemlich gut und war gespannt, wie man das Amt in dem Buch darstellen würde. Und den Beamten, der die Hauptrolle innehat. Dieser arbeitet seit über 30 Jahren in seiner Position und das sehr gewissenhaft und starr nach Vorschrift. Doch nicht nur das: Er lebt auch in diesem Amt. Ja, richtig, inklusive schlafen, essen, waschen. Er hat sein „Zuhause“ seit über 30 Jahren nicht mehr verlassen, und zwar absolut unbemerkt. Plötzlich wird aber sein ganzes Dasein durcheinandergebracht, weil da dieser eine Antrag ist, der erstens nicht existiert und zweitens auch noch nichts beantragt. Nichts! Ein Fetzen Papier verändert das seltsame Leben dieses seltsamen Mannes auf eine ganz bezaubernde Art und Weise.

Und dann plötzlich verflucht man die Person, die einem das Buch empfohlen hat. Nämlich in dem Moment, in dem man abends im Bett liegt, völlig unbedarft liest und plötzlich merkt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Man versucht, sich zusammenzureißen, aber irgendwann kann man nicht mehr anders und heult und heult und heult. Mit dem Lesen aufhören kann man dann natürlich nicht, denn noch so eine Nacht erträgt man nicht, wenn man morgens um 5 aufstehen muss. Also bringt man es heulend zu Ende und findet es schön und schrecklich zugleich und fängt dann mitten in der Nacht noch schnell ein neues, neutrales Buch an, damit man auf andere Gedanken kommt, die einen nicht am Einschlafen hindern. Tja, es hat schon seinen Grund, warum ich ergreifende Geschichten in Form von Filmen und Büchern meide wie der Teufel das Weihwasser.

Wenn man so zart besaitet ist wie ich, sollte man „Das Glücksbüro“ am besten an einem Wochenende lesen oder im Urlaub, es sei denn man möchte gerne auf Arbeit wie ein Zombie rumrennen. Fakt ist aber: Man sollte es lesen. Wirklich. Es ist so schön! Und Fakt ist auch: Ich bin vielleicht auch ein bisschen seeehr empfindlich und vielleicht zerreißt es normalen Menschen nicht das Herz. ♥

„Glück. Liebe. Romantik.
Alles Worte, die sich wie Irrläufer entrollten und auf denen sich jeder die Schuhe abtrat, wenn sie nicht das erfüllten, was man sich erhofft hatte. Man putzte sich die Hoffnung von den Sohlen und ging mit sauberen Schuhen weiter. Alles, was blieb, war ein dreckiger Teppich, den keiner mehr wollte.“

[Andreas Izquierdo: Das Glücksbüro]