Zoo-Overload

Wir haben ja beide eine Jahreskarte für die Stuttgarter Wilhelma, mein Mann und ich. Er bekam das von mir zu Weihnachten und seine Karte hat er gemeinsam mit dem Kleinen schon so oft benutzt, die hat sich mehr als gelohnt. Er ist ja auch ein totaler Fan von Zoos, da kommt das Kind im Manne total raus bei ihm. Er hat auch seine helle Freude daran, seinem Sohn die ganzen Tiere und Attraktionen zu zeigen (immer und immer wieder ;D). Ich hatte für mich eine Partnerkarte gekauft, die ist etwas günstiger. Bis vorgestern war ich erst zwei Mal in diesem Jahr im Zoo, und die Dauerkarte lohnt sich erst ab dem dritten Besuch. Also nahm ich mir vor, am Montag, den 30.10. diesen Brückentag mit meinem Kind in der Wilhelma zu verbringen, während mein Mann auf Arbeit war. Nach sieben (!) Stunden Mutter-Sohn-Zoobesuch und dem Halloween-Abend im Zoo am Folgetag bin ich jetzt erst mal geheilt, das könnt ihr mir glauben! Meine Jahreskarte wurde nun vier Mal benutzt und somit habe ich 24 Euro Eintritt gespart, ich bin durch damit! ;)

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Unser gemeinsamer Ausflugstag begann mit einem astreinen Wutanfall am Morgen, bei dem ich selber fast einen Anfall gekriegt hätte. Diese Wutanfälle kommen und gehen, ich kann und will meinem Kind eben auch nicht alles recht machen, also müssen wir da beide irgendwie durch. Meine Stimmung war getrübt, aber der Rucksack war schon gepackt und es gab nun auch kein Zurück mehr. Der Vormittag verlief dann auch etwas schleppend; der Kleine war müde (Zeitumstellung: Kind ist zu früh wach, geht aber abends zur normalen Zeit ins Bett – die Stunde Schlaf holt er nun immer mittags nach) und sicherlich auch kaputt vom Wüten, wollte auf den Spielplätzen nicht spielen und zeigte auch nicht die größte Begeisterung für das ganze Viechzeug. Er schlappte einfach nur mit mir mit oder saß im Wagen und guckte. Nun, ich habe wieder einmal gelernt, dass ein Kind nicht dazu gemacht ist, erwachsene Erwartungen zu erfüllen.
Als es eeendlich um 11 war, machten wir es uns im Nashornhaus gemütlich und packten unser Proviant zum Mittagessen aus. Ich erinnere mich an einen meiner Blogeinträge, als ich noch Studentin und sehr weit von einem Kinderwunsch entfernt war. Da hab ich mich gefragt, wieso Eltern bei einem Zoobesuch haufenweise Tupperzeugs mitschleppen und sich dann ins stinkende Giraffenhaus setzen um zu picknicken. Ich verstand nicht, wieso sie für den einen Ausflug nicht vor Ort was zum Essen kaufen können. Nun, ich finde das Giraffenhaus geruchstechnisch immer noch ekelhaft (deshalb waren wir ja im Nashornhaus ;D), aber ein Picknick mit liebevoll gepackten Tupperdöschen ziehe ich dem Kantinen-/Imbissbudenfraß nun auch vor. Außerdem haben wir an dem Tag außer fürs Parken keinen Cent ausgegeben, was ich erfreulich finde. Mein Sohn taute endlich auf, aß ganz brav und beobachtete fasziniert das große Nashorn. Es wurde dann Zeit für den Mittagsschlaf, ich packte das Kind ganz warm ein und legte ihn in den Buggy, wo er innerhalb weniger Minuten einschlief und erst nach über zwei Stunden wieder aufwachte. Mittlerweile war ich total durchgefroren, ich hatte die Zeit zunächst chillend und dann spazierend verbracht. Nun konnten wir endlich weitermachen, und nach dem Vesper auf einer Bank im Freien ging’s zum Schaubauernhof. Es ist wie es ist: Giraffen, Elefanten, Löwen…die können alle einpacken gegen das gute alte Hausschwein, die Kuh, den Esel, die Ziegen und die Hühner. Das Kind war begeistert!
Gegen 16 Uhr hatten wir dann jeden Winkel der Wilhelma abgelaufen, auf diversen Spielplätzen gespielt, sämtliche Eisschilder ausgiebig begutachtet. Den Abschluss machten die Pinguine, aber der Kleine fand zunächst erst einmal vor allem das Wasser bemerkenswert, wie bei JEDEM anderen Gehege auch. „Guck mal, ein Affe!“ – „Wasser!“ – „Ooooh die Elefanten!“ – „Wasser!“ – „Boah, guck hier, das ist aber ein riesiger Fisch!“ – „Wasser!“ Nee, ich hab jetzt nicht die Augen gerollt, da habt ihr euch verguckt… ;)

Gelbe lange Frucht

Seit einiger Zeit ist bei der Kommunikation zwischen MTM und mir ein lustiges Phänomen zu beobachten: Die Chiffresprache. Nun sind die Dinge, die wir sagen, nicht besonders geheimnisvoll für sprachlich voll entwickelte Menschen. Aber für klitzekleine Menschen, die gerade erst das Sprechen lernen, aber dafür schon viel mehr verstehen als man denkt, sind unsere Codes (noch) belangloses Blabla. Das machen wir uns zu Nutze, wenn wir nicht wollen, dass unser kleiner MTE sich durch einfache Wörter zu Forderungen und bei Nichterfüllung zum Weinen verleiten lässt. Es gibt nämlich Dinge, die nur angesprochen werden müssen, damit er sich daran erinnert, wie gerne er diese mag und wie gerne er diese vor allem JETZT, also auch im ungünstigsten Moment, haben, angucken oder machen will:

„gelbe lange Frucht“ – Banane

„rote runde Bällchen“ – Tomate

„das Gerät“ – Schnuller

„großes weißes Keramikgefäß“ – Badewanne

„speisen“ – essen

„getigertes Tier“ – Katze

Selbstverständlich kann man alles auch einfach mal normal aussprechen und dem Kind erklären, dass es das jetzt nicht gibt (abgesehen vom Schnuller, dieses Heiligtum wird am besten nie erwähnt, wenn wir nicht ein permanent schnullerndes Kind haben wollen). Aber in etlichen Momenten machen wir es uns einfach leichter und amüsieren uns dabei auch noch prächtig. Diese Codes kommen ja nicht von ungefähr, die kommen ja auch von der kleinen Macke, die MTM und ich haben. Wenn wir am Abendbrottisch sitzen und MTM mich fragt: „Geht’s heut ins große weiße Keramikgefäß oder wird nur gewaschen?“, könnte ich mich jedes Mal totlachen. Ich bin humoristisch eben sehr einfach gestrickt. ;D

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Na, wo ist MTE? :D Unser kleines Scheißerchen läuft ja mit seinen fast 15 Monaten noch nicht, weshalb er aber kein Fauler ist! Er krabbelt schnell wie der Blitz, klettert fleißig auf alles mögliche, erkundet alles und macht vor nichts, aber auch gar nichts Halt. Es ist echt bisschen anstrengend, aber auch sowas von zum Schießen! :D

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Bald erkundet er, erstmal mit uns, aber dann irgendwann bestimmt auch alleine (nichtdrandenkennichtdrandenken), die ganze Welt, höchstwarscheinlich nicht mehr krabbelnd sondern fest und sicher auf beiden Beinen. ;) Deshalb hat ihm sein Taufpate diese Karte geschenkt, auf der er mit kleinen Fähnchen all die Länder markieren kann, die er schon gesehen hat. Und hey, ein paar Fähnchen stecken schon drin! Seht Ihr, wo er schon überall war? Ist es denn geschummelt, wenn er davon in zwei Länder im Bauch mitgereist ist? ;)

 

10 Tage „Normalität“

MTM ist nun seit zehn Tagen wieder arbeiten und irritierenderweise kommt mir seine 2-monatige Elternzeit vor, als wäre sie vor Ewigkeiten gewesen. Langweilig wurde mir jedenfalls nicht. Da war sofort am ersten Morgen ohne MTM ein Termin in der Kinderneurologie zum EEG (nicht der Rede wert, alles gut), davor hatte ich schon bisschen Respekt. Dann hatte MTE am Tag drauf seinen ersten Zahnarzttermin. Dann gab es ein Treffen und Mittagessen bei IKEA mit plärrendem Kind (Hunger verbunden mit Langsamkeit der Mutter) und die Freude über einen 20 Euro-Gutschein aus dem Adventskalender. MTMs Tante passte mal für 3 Stunden auf den Kleinen auf – erfreulicherweise ohne Probleme – während ich alleine einen Arzttermin (und heimlich noch ein Mittagessen beim Lieblingsdönermann mit meinem Buch :D) wahrnahm. Dann waren MTE und ich mal wieder beim „Krabbel-Babbel“, was er die letzten Wochen immer mit seinem Papa gemacht hat. Ich merkte dabei, dass ich in der Gruppe nicht wirklich Anschluss finde, was sehr untypisch für mich ist. Mit anderen Müttern tue ich mich echt schwer…
Was mich besonders freut: Mein Kind ist nun, da alles wieder seine geregelten Bahnen geht, ein Mittagschläfer! Es klappt einfach plötzlich, er kann ohne auszuflippen wach bleiben bis zum Mittagessen (außer wenn man im Auto oder mit Buggy unterwegs ist), er lässt sich hinlegen und schläft mal ohne Zetern ein und mal muss ich 2-3 Mal rein gehen. Nichts im Vergleich zu den Dramen, die sich hier schon abgespielt haben.
Ansonsten wäre noch erwähnenswert, dass ich innerhalb einer Woche überdurchschnittlich oft mit Kacke in Berührung kam. Also, öfter als so schon (wickeln und so…). Zunächst war in unserem Haus was verstopft und im Keller schwammen Klopapier und Exkremente. Wir müssen nicht weiter drauf eingehen, aber eins muss ich noch sagen: Eine Rohrreinigung reinigt Rohre. Und schmiert Kacke an Türen, grabscht mit den Kackeflossen alles an und lässt Kacke auf auf dem Boden kleben, wenn sie nicht von alleine wieder in die Untiefen der Kanalisation versickert. Handschuhe, Chlorreiniger, ein Schrubber den ich danach entsorgt habe – das war meine Ausrüstung, mit der ich dann den Keller wieder betrat. Und als wäre das nicht schon genug Scheiße für mindestens ein Jahr, hat mein Kind auch noch ein Häufchen ins Badewasser gemacht. Zum ersten Mal. Und ratet mal, wer mit drin saß. *lippenzittersmileyvonblog.de*

Und mit diesen Worten schließe ich den schriftlichen Teil dieses Eintrages und lasse euch mit euren Gedanken allein… :D Vielleicht hilft euch ja der bildliche Teil, schnell den Schleier des Vergessens drüber legen zu können. Und zwar zeige ich einfach mal ein paar Handyfotos der letzten 10 Tage. Die Idee hab ich von meiner Blogfreundin Culbia abgekupfert.

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Freitagsanekdötchen

Ich habe kürzlich so Schranktürensicherungsdinger gekauft, um das Baby vor sich selbst und unser Hab und Gut vor dem Baby zu schützen. Die Dinger wurden angebracht und abends wollten wir den Schrank aufmachen, doch da wussten wir nicht so richtig, wie. Es war jetzt nicht so wichtig, wir haben halbherzig dran rumgedoktort und es dann gelassen, bei Tageslicht würden wir das schon aufkriegen. Schien ja richtig safe zu sein, gut so, unsere Wohnung war nun wieder etwas babysicherer.

Am nächsten Tag hat mein Baby mir dann gezeigt, wie die Dinger aufgehen…

Wie ich meinem Kind die Fortbewegung lehrte

Wie manch einer vielleicht weiß, finde ich Füße doof. Ich finde meine Füße doof, ich finde andere Füße doof, ich finde hässliche Füße doof und auch schöne Füße finde ich doof. Ich hasse es auch sehr, wenn irgendjemand oder etwas meine Füße berührt. Und wenn was zwischen meine Zehen kommt, das kann auch nur ein Sockenfaden sein, drehe ich am Rad. Wenn ich mir eine Pediküre vorstelle, wird mir schwindelig. Ich pflege natürlich trotzdem meine Quanten, obwohl ich alle Gründe hätte, sie stiefmütterlich zu behandeln.

Nun ist es so, dass jener kleine Mann, der meinen Lenden entsprungen ist, scheinbar gar nichts von meiner Fußabneigung hält. Im Gegenteil, er fährt komplett auf Füße ab. Am meisten auf meine. Jetzt hab ich ein Problem. Es ist einerseits absolut zuckersüß, wie das Kind, ähnlich einer Katze, die einen Wollknäuel jagt, meinen Füßen folgt. Wenn ich im Kreis um ihn rum gehe, dreht er sich wie ein kleiner Verrückter um die eigene Achse mit. Andererseits ist es mir höchst unangenehm, wenn er meine Füße erwischt. Dann macht er Geräusche wie ein wildes Tier, was seine Beute nun verschlingt, und beißt mir dabei in die Zehen. Oder schlabbert dran rum.

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Gut, was blieb mir nun anderes übrig, als es erstens zu ertragen und somit meiner absoluten Abneigung von Fußberührungen auch ein bisschen Herr zu werden. Und zweitens: Etwas nützliches mit der Situation anzufangen. Damit wären wir endlich beim Titel angelangt: Ich lehrte meinem Kind das Kriechen. Bis vor kurzem, etwa Mitte August, hat er sich mittels Rollen durch den Raum bewegt. Das war ja aber nichts Halbes und nichts Ganzes und passierte nur selten wirklich gezielt. Oft lag er aber auf dem Bauch und zeterte, weil er versuchte zu robben, aber nicht vorwärts kam. Ab und zu zog er sich mal ein kleines Stück nach vorn, mehr aber auch nicht. Irgendwann nahm ich mal meine Füße zur Hilfe, lockte ihn damit ein Weilchen und siehe da, er kroch zu ihnen. Er robbte nicht, er kroch wie eine langsame, schwere Echse. Aber er kam vorwärts, biss mir wieder erfreut in die Zehen und von da an übte er fleißig das Kriechen. Ich denke, das Robben hat er übersprungen, das war ihm wahrscheinlich zu anstrengend, weil er ja schon so groß und damit auch schwer ist. Lieber kriecht er, inzwischen immer schneller, und er kniet auch schon ab und zu und streckt sein Ärschchen in die Höhe. Bald krabbelt er bestimmt. Und ich behaupte nun mal: Das alles wegen meiner ollen Füße! :D

Mittlerweile ist er so flink, dass ich das Zimmer immer nur kurz verlassen kann, bevor er in der Nähe irgendeiner Gefahrenquelle ist. Aber eben noch nicht flink genug, um richtig blitzschnell zu sein. Er wechselt auch fleißig die Räume der Wohnung, kommt entweder uns hinterher oder guckt hier und da mal rum. Tja, jetzt ist es vorbei mit der Ruhe. Da habe ich den Salat!

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P.S.: Die einzigen Füße, die ich absolut vergöttere, in die ich reinbeiße und die ich küsse, sind klein und stecken an den Beinen meines Sohnes. ♥

Geocaching – erste Versuche

Nun hatte ich mir ja dieses neue Hobby auserkoren, da ich mit Kind viel spazieren gehen sollte, aber einfach schon nicht mehr weiß, wohin überhaupt noch. In meinem Stadtteil ist nicht so viel geboten, was man als „Ziel“ betrachten könnte. Klar, die Weinberge abwandern, das kann man machen und das ist auch was tolles. Aber erstens ist das mit Kinderwagen unheimlich anstrengend, jedes Mal da rauf zu latschen, und zweitens wird es auch irgendwann langweilig. Ich gehe lieber raus, wenn ich ein Ziel habe. Kleine „Schätze“, die es zu suchen gilt, sind tolle Ziele. Und trotzdem – es ist schon einige Zeit vergangen, seit ich mich als Geocacherin angemeldet habe, dennoch bin ich nicht besonders eifrig dabei. Es liegt zum Einen an der Hitze, ich kriege wirklich eine Macke und schwitze seit der Geburt auch direkt nach 3 Schritten wie ein Vieh, wenn es nicht klirrend kalt draußen ist. Ich hoffe, die dafür verantwortlichen Hormone verpissen sich bald mal, es ist nicht mehr feierlich. Zum Anderen ist in meinem Stadtteil tatsächlich das Problem, dass viele Caches gar nicht mit dem Kinderwagen zu erkunden sind. In den Weinbergen liegen Caches scheinbar gerne an extrem steilen und extrem unausgebauten Wegen, für die ganzen Wanderer. Hm, das nervt mich schon wieder ein bisschen. Und ehrlich gesagt nerven mich auch so Multi-Caches und Rätsel und alles. Ich möchte am liebsten nur zu einem Ziel und dort bisschen suchen. Das Suchen ist schon peinlich genug, vor allem wenn es wie bei meinem allerersten – und bisher auch einzigen – gefundenen Cache ablief:

Es war so ein Rätsel-Ding, aber das Rätsel ließ sich superschnell lösen. Die erste Station war ein paar Meter von meiner Wohnung entfernt, dort musste ich ein paar Zahlen notieren und die Koordinaten ausrechnen, fertig. Ich lief gleich zum Ziel, das ich schnell fand. Dort angekommen schlief mein Kind erfreulicherweise, so stellte ich es ab und suchte. Und suchte. Und suchte. Als das Kind wach wurde, dackelte ich enttäuscht wieder ab. Ich studierte das Online-Logbuch von vorne bis hinten und suchte nach Hinweisen. Weiter kam ich damit aber auch nicht. Am selben Tag fuhr ich mit MTM nochmal hin und wir suchten bestimmt 30 Minuten. Wir hoben Gullideckel an und alles, echt mal! Kein Stein war vor uns sicher, alles wurde umgedreht und abgegrast. Aber nichts. Also fuhren MTM und ich ein paar Tage später nochmal dort vorbei. Irgendwie hatten wir ein gutes Gefühl diesmal. Wir suchten auch wirklich exakt bei den angegebenen Koordinaten, das war ein Tipp irgendwo im Logbuch. Nichts. War denn das zu fassen?! Nee, ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen, also ging ich nochmal mit dem Kinderwagen hin, ein paar Tage später. Ich suchte wieder wie eine Blöde und fand verdammt nochmal gar nichts. Ich war echt wütend und lief wieder unverrichteter Dinge davon; per Handy-App suchte ich einen anderen Cache in der Nähe, weil ich unbedingt irgendwas finden wollte an diesem Tag! Bei jenem anderen Cache stand dann ein Hinweis, den ich auf den nicht gefundenen bezog: „Man muss für diesen Cache keine schweren Steine heben oder ähnliches.“ Ich drehte mich wieder um, kam zum nunmehr FÜNFTEN Mal zum Versteck und dachte, nee, das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Auch wenn ich NATÜRLICH sämtliche Steine schon angehoben hatte. Aber was auch immer es in dem Moment war, ein Geistesblitz oder was auch immer: Ich steuerte auf den Stromkasten zu, den ich auch schon abgetastet hatte, packte den Stein, den ich auch schon angefasst (aber nicht verrückt!) hatte, zog ihn vor und da war er, mein erster Schatz:

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Ich hab mich vor Freude fast nicht mehr eingekriegt. Ich hatte nicht mal einen Kuli dabei und musste mit dem unpraktischen Stift aus der Dose den Logbucheintrag machen, aber ich war so erleichtert und stolz, schön war das! Und trotzdem: Diese Suche war so anstrengend, dass ich eigentlich gleich mal keinen Bock mehr so richtig habe. Ich könnte derzeit ja auch in meiner Heimat Geocaching machen, aber mir ist es hier, wo man sich kennt, echt zu doof, rumzusuchen. Ich erkenne viele Verstecke sogar allein von der Beschreibung her, aber nee, irgendwie ist das nix. Und nun gebe ich es auch einfach mal zu: Diese Pokémon-Scheiße hindert mich jetzt auch. Ja, ich spiele das. Ich habe mir das Spiel vor 3 Tagen erstmalig angeguckt und seitdem bin ich im Fieber. Ich laufe mindestens genauso viel wie bei der Suche nach Caches, wenn nicht sogar noch mehr. Ich latsche alle Pokestops ab, sammle dort die Sachen ein, muss dafür nur ein paar mal auf dem Handy rumtippen und gut. Und wenn ein Pokémon vorbeikiekt, vibriert es und ich kann es schnell fangen, auch ohne irgendwelche auffälligen Bewegungen. ;) Tja, so ist das gerade. Geocaching ist salonfähig, das kannste erzählen, Pokémon ist albern und wird von allen Seiten belächelt. Aber es macht so Spaß! Und wenn ich vielleicht Samstag mal zu der einen Stelle hier in der Nähe gehe, verbinde ich beides. Denn dort ist ein Cache UND ein Pokestop zu finden! ;D

Termine einhalten mit Baby

Heute hatten MTE und ich einen Termin. Ich habe uns zum Kurs „Babymassage“ angemeldet und der sollte um 11:30 Uhr starten.

Auch wenn wir beide bis 9:30 Uhr gepennt haben und die Zeit bisschen knapp wurde (um 11 sollten wir losgefahren sein), schafften wir alles prima: Das Kind war gewaschen und angezogen, ich ebenfalls. Ich hübschte mir bisschen die Schnute auf und schlang ein schnelles Frühstück und ein paar Schlucke Kaffee herunter. Die Wickeltasche war gepackt, meine Handtasche auch. Nun musste nur noch das Baby gefüttert werden und dann konnten wir los.

Während des Trinkens erkannten meine Ohren und Nase, dass gerade ein Häufchen in die Windel gemacht wurde. Kein Problem, eine Windel ist schnell gewechselt, das bisschen Kacke geht auch schnell weg. Denkste.

Ab und zu schafft es mein Kind, aus einem kleinen Häufchen ein großes Problem zu machen, das wahlweise hinten, vorne, rechts oder links aus der Windel quillt. So ein Tag war heute. 5 vor 11 stand ich am Wickeltisch und wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. Der Rücken war vollgekackt, das Outfit musste gewechselt werden. Und das Kind ist so mobil, dass es sich auch direkt noch ein bisschen Kacke an die Arme und Füße geschmiert hat. Als der kleine nackige Scheißer dann endlich sauber und die Wickelunterlage gewechselt war und ich vor lauter Stress und Schweißausbrüchen sehr unkonzentriert, passierte es natürlich. Es passiert immer dann, wenn man nicht dran denkt (und man denkt sonst halt eigentlich IMMER dran): Er pullerte. Im hohen Bogen. Kind nass, Wickelunterlage nass, Boden nass. Zum Glück blieb die Mutter trocken. (Geht auch anders: Seinem Vater hat er neulich in den Nacken gepinkelt, als der eine Windel aus dem unteren Schubfach geholt hat. :D)

Um 11:15 Uhr bin ich mit Kind und dem ganzen Kladderadatsch, den man mit sich rumschleppen muss, runtergehechtet. Da hier die Straße gemacht wird, steht mein Auto natürlich nicht vorm Haus sondern ca. in Buxtehude-Süd. Schweißgebadet konnte ich beim Anlassen und Losfahren das erste Mal wieder durchatmen.

Ich nahm natürlich noch jede rote Ampel auf der Strecke mit und kam zu spät. Ich hasse das. Die anderen Muddis saßen schon im Kreis mit ihren Babys und warteten nun, bis ich den Kleinen ausgepackt und uns platziert hatte. Aber natürlich ist man verständnisvoll. Und erfreulicherweise kam dann sogar noch eine Muddi NOCH später als ich. HA!

P.S.: Die Babymassage war ganz nett. Manche Babys sind wohl bisschen irritiert am Anfang, andere genießen es total. Meinem Baby war es glaub ich total Wurst. Der hat sich den Kopf halb ausgerenkt vor lauter Rumguckerei. Er hat alles angeguckt, nur nicht mich. ;) Und er hat seinem Bewegungsdrang zügellos nachgegeben, sich von einer Seite zur anderen gedreht und gestrampelt und seine Fäustchen bis zum Anschlag in den Mund geschoben… Und das alles irgendwie als einziges Baby. Naja, aber es tat uns beiden trotzdem gut, mal wieder rauszukommen und andere Mütter/Babys zu sehen. Glaub ich. ;)

Stell dir vor, du gehst auf den Weihnachtsmarkt und keiner ist da.

Winterhimmel

Den Arbeitstag hinter sich bringen und sich zu Hause voller Vorfreude treffen. Himmel schön, Wetter super, schnell die Arbeitstaschen in die Ecke flacken, Geld und Kamera einpacken, nochmal pullern und los geht’s zum Bus! Dann umsteigen in die Bahn, aussteigen in Esslingen und sich auf einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Umgebung freuen. Spazieren durch die Stadt in Richtung Marktplatz, stutzig werden und sich gegenseitig sagen hören: „Fing der Weihnachtsmarkt nicht immer schon ungefähr HIER an?“ Zum ersten Mal an diesem Tag auf die Idee kommen, sich zu informieren. Handy rausholen, Google aufrufen: Weihnachtsmarkt is nich, weil gestern letzter Tag. Ey…

Esslingen

Okay, nicht verzagen, das Beste aus allem machen, weiterschlendern in der Stadt, in der man trotz unmittelbarer Nähe viel zu selten ist. Bisschen rumgucken, bisschen fotografieren, bisschen nach einer Kneipe und was zu beißen suchen, da akut hungrig und durstig. Burger essen, Cocktails trinken, Bahn verpassen und 30 Minuten in der Kälte warten. Heimfahren, Weihnachtskerzen anmachen, den letzten Vorweihnachtsabend in unserer Wohnung genießen.

War schön heut. :D

Beziehungsanekdötchen

MTM ist mehrere Tage auf Dienstreise. Gestern ruft er mich vom Auto aus an und teilt mir folgendes mit:


Baby, ich musste gerade so an dich denken, weil ich durch einen Ort namens „Füssenich“ gefahren bin. Bei dir darf man nämlich alles anfassen, nur die Füße nich!

Warum ich DEN Knallkopp heirate, dürfte nun klar sein. Der ist einfach so schön bescheuert! :D