Freundinnenzeit

Letztes Wochenende hatte ich Besuch von meiner geliebten bekloppten Freundin. Die, mit der ich auch auf Malle war. Wir vermissen uns immer schmerzlich und solchen Vorhaben fiebern wir sehr entgegen. Auch, weil wir dann mal kurz aus unserem Muttileben aussteigen können – wir hatten diesmal sturmfreie Bude, weil mein Mann und der Kleine zusammen mit einem anderen Papa und seinem Sohn beim Schlittenfahren im Allgäu waren. Das ganze Wochenende! :D

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Unser Freundinnenwochenende hingegen bestand hauptsächlich aus Essen, Sekt und Gin Tonic. Natürlich nicht ohne viiiieeel Quatschen und einem ordentlichen Partyabend, wie ich ihn mag (also, ausschweifend). Das war so schön! Da hat man dann wieder richtig Kraft getankt für den Alltag – das ist unser Trick  17! :)

Silvesternachholung

Wir hatten einen tollen Silvesterabend in Berlin, aber eigentlich hatten wir ja was ganz anderes geplant. Eigentlich wollten wir uns zu dritt einen gemütlichen Abend in Stuttgart machen, mit Raclette, Fernsehen und Familienkuscheln. Die Entscheidung fiel auf Berlin, weil wir uns dachten, so einen gemütlichen Abend kann man auch an einem anderen Tag in diesem ollen, kalten Januar machen. Und so taten wir dies letzten Samstag. Wir tischten unser geliebtes Raclette auf (muss halt auch 1x im Jahr sein) mit allerhand Kram zum Pfännchenfüllen. Für unser Kind war dies das erste Mal, ich war schon sehr gespannt, ob er überhaupt was essen will. Wollte er. Er mag eigentlich keinen Käse, aber gerieben scheinbar schon, und zwar in Unmengen für seine Verhältnisse. Das Befüllen seiner Pfännchen machte ihm total Spaß und er bekam gar nicht genug davon. Dies hier ist sein allererstes:

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Nach dem großen Fressen badeten der Kleine und ich zusammen, was für ihn auch ein Highlight ist. Wir hatten ihm natürlich im Vorfeld von unseren Plänen erzählt und er freute sich total auf diesen Abend – vor allem da ja auch noch gemeinsames Filmgucken („Ab durch die Hecke“ wählten wir aus) auf der Agenda stand. Im Schlafanzug lümmelten wir Drei dann auf der Couch, kuschelten, guckten Film und ich glaube, er konnte sein Glück kaum fassen, als er dann noch einen Kinderriegel naschen durfte. Nach dem Baden! Auf der Couch! Beim Fernsehgucken! Er lachte jedenfalls ziemlich irre, total süß. :D

Wie das immer so ist, ist so ein schöner Abend halt auch mal vorbei. Um 22:15 Uhr war der Kleine dann auch wirklich reif für die Falle. Leider war er so erschüttert über das Ende des Abends, dass er bitterlich weinte und nicht mehr richtig aufhören konnte. Ich hab dann auch am Bett mitgeheult, was ihn natürlich noch mehr irritiert hat, aber sowas muss scheinbar auch mal sein, Tränen reinigen die Seele. Ich konnte es ja verstehen – ich könnte auch heulen wenn etwas Schönes vorbei ist, aber weil ich erwachsen bin, hab ich mich (meistens) ganz gut im Griff. ;)

Projekt Selbstliebe

In den letzten Monaten haben mein Körper und meine Psyche eine Wandlung durchgemacht. Ich habe nunmehr 25kg abgenommen. Ich habe irgendwie gelernt, auf meinen Körper zu hören, esse „intuitiv“, und zwar alles worauf ich Lust habe. Bis ich angenehm satt bin. Allein das ist eine Wandlung, über die ich lang und breit philosophieren könnte, aber darum soll es hier gerade nicht gehen. Was mich nämlich schon eine Weile beschäftigt, ist, dass tiefsitzende Komplexe, Zweifel, ein negatives Selbstbild, das Sich-selbst-für-nicht-liebenswert-Halten auch nicht durch eine Norm-Kleidergröße, neue Klamotten und massenhaft Bestätigung von außen weggehen. Wenn man viele Probleme und Problemchen in seinem Leben immer auf das Gewicht geschoben hat, ob nun bewusst oder unbewusst, dann ist man ganz schön überrascht, wenn die Kilos weg, aber die Probleme noch da sind. Und dann denkt man nach.  Und schaut sich andere Leute im persönlichen Umfeld an, die entweder noch selbstzweifelnder sind oder eben genau das Gegenteil. Und merkt, dass Selbstliebe und Selbstzufriedenheit einfach der Schlüssel sind, für ganz ganz viele Bereiches des Lebens. Wenn man sich nicht selbst aufrichtig liebt und akzeptiert wie man als Mensch ist, wie kann man das denn von anderen erwarten? Wie kann man glücklich sein, wenn Unzufriedenheit einen begleitet?

Ich habe eine Freundin, die sagte mal, dass sie sich  absolut für liebenswert und toll hält und noch nie auf die Idee kam, das nicht zu tun. Und das hat mich auch sehr zum Nachdenken gebracht. Mit dieser Freundin sprach ich neulich auch drüber, dass ich nicht will, dass mein Kind wie ich wird, weil ich mich selbst ganz oft nicht leiden kann. Ich zählte ein paar negative Charaktereigenschaften auf, die sich  nicht ändern lassen, weil ich einfach ganz oft nicht aus meiner Haut kann. Diese Freundin sagte dann: „Ehm ja ok, aber was ist denn mit den vielen positiven Eigenschaften, die du hast? Ich würde eigentlich cool finden wenn dein Kind wird wie du, denn doofe Seiten haben wir doch alle!“ Ich glaube, bei mir ist wirklich ein Umdenken angesagt.

Denken, das ist sowieso ein Wort. Ich zerdenke alles mögliche auf sehr kleinkarierte Art und Weise, und das bringt mich manchmal echt an den Rand der Verzweiflung. Das geht mir richtig auf den Sack! Das Leben ist zu kurz und jeder negative Gedanke, jeder „Scheißtag“ ist einfach zu viel, echt!

Eine Erleuchtung hatte ich inzwischen aber schon: Mein Kind wird vielleicht weniger wie ich (und damit beziehe ich mich auf die negativen Seiten), wenn ich es irgendwie hinkriege, ihm beizubringen: Du bist gut genau so, wie du bist, mit all deinen Macken, innerlich wie auch äußerlich. Du musst dich nicht verändern, um Anerkennung und Liebe zu bekommen, du musst als erstes dich selbst als wertvollen Menschen anerkennen und dich vor allem lieben.

Wie und ob ich das hinkriege, weiß ich nicht, denn ich glaube, das ist eine ganz ganz schwere Aufgabe. Liebende Eltern wollen doch eigentlich immer nur das Beste für ihre Kinder, nur manchmal wählt man – weil man es selbst einfach nicht besser weiß oder wissen kann, oder weil man selbst eben auch nicht so leicht aus seiner Haut kann – den falschen Weg.

Wiedersehen macht Freude!

Nicht nur zwischen Papa und Sohn, die sich nach einer Woche (von den anderthalb Wochen Heimataufenthalt war MTM drei Tage auch mit dort, dann flog er zurück nach Stuggi) endlich wieder hatten, sondern auch zwischen mir und dem Winter. Ich freu mich so über jedes bisschen Schnee! Vor allem hier in Stuttgart, wo Schnee, wenn überhaupt vorhanden, sowieso immer viel schneller wegschmilzt. Und überhaupt, ich freu mich auch sehr über winterliche Kälte, ich finde die knackig kalte Luft so toll, und dass man sich dick einmurmeln muss um nicht zu frieren, und dass eine heiße Wanne dann so viel attraktiver ist. Ja, ich mag den Winter, wenn er so ist.

Am Sonntag starteten wir mit einem Wiedersehensfamilienfrühstück zu dritt und im Schlafanzug. So sieht unser Familienidyll aus, und das so gut wie jeden Sonntag. Ich liebe das. Diesmal musste ich nicht mal zum Bäcker mit blasser Nase und strubbeligem Haar, denn ich hatte gute, günstige Brötchen mitgebracht von „unserem“ tollen Dorfbäcker in der Heimat. Wir ließen uns am Vormittag Zeit für alles, hatten aber trotzdem noch die Möglichkeit, eine Weile durch den Schnee zu stapfen, Schneebälle auf uns zu schmeißen, Schnee zu essen (Kind, was will man machen ;D), und die klare Luft zu atmen.

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Zum Mittagessen kehrten wir dann hungrig in unsere Sportgaststätte hier im Stadtteil ein, die eine Mischung aus griechischem und schwäbischem Essen anbietet. Zaziki kam diesmal beim Kind überraschenderweise nicht so gut an, dafür aber natürlich Maultaschen mit Kartoffelsalat. Den Schwaben kriegst du nicht mehr raus aus dem Kind, komme was wolle. ;)

Den Nachmittag verbrachten wir getrennt, sodass ich mal ein paar Stunden allein in der Bude habe, um mich wieder einzuleben, sozusagen. Und der Abend lief dann genauso familiär und entspannt weiter. Spielen, Abendbrot, Bücher lesen, Tatort. Letzteres natürlich ohne Knirps!

Zeit – ganz allein für mich.

Ich hatte vielseitige Pläne an diesem Wochenende. Keiner davon hatte mit frischer Luft, To-Do-Listen, Verpflichtungen zu tun. Was ich von meiner To-DoListe gemacht hab, hab ich ganz freiwillig und wegen Lust und Laune gemacht. Der Rest war einfach…sündhaft. Und wunderbar. Genuss. Entspannung pur.

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Nun bin ich gestärkt, warte auf meine Männer, mache für sie Abendessen, werde den Kleinen dann baden, ihn ins Bett bringen, sein Essen für morgen vorbereiten, wie auch das Arbeitsessen meines Mannes. Und dann gibt’s statt glücklicher Einsamkeit wieder glückliche Zweisamkeit auf der Couch. ♥

Muddi im Glück

Also unsere letzte Woche könnte man eigentlich getrost in die Tonne kloppen: Am Wochenende wurde das Kind krank. Ich behielt ihn dann am Montag (mein freier Tag) noch zu Hause, obwohl es ihm besser ging und das Fieber weg war. Da war ich dann schon 4 Tage am Stück mit ihm in der Bude, und leider zählt bei Krankheit ausschließlich Mama, sodass MTM und ich uns nicht mal abwechseln konnten. Dienstag war ich heilfroh, wieder auf Arbeit zu sein. Dann rief die Kita an… Er hing so in den Seilen, ließ keinen an sich ran und weinte viel, dass ich Überstunden nahm und ihn morgens um 10 schon wieder abholte. Husten und Schnupfen blieben und seine komische Stimmung auch, sodass ich die ganze Woche Überstunden abbummelte und mit dem Kind zu Hause blieb. Schlussendlich wurde ich dann am Donnerstag auch krank. Alter. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich mich am Freitag einfach nur noch „runtergewirtschaftet“ fühlte. Es ist eben auch was anderes (ergo: sehr sehr anstrengend), mit einem kranken Kind zu Hause zu sein, als z.B. in meiner Elternzeit fast durchgängig mit einem gesunden. MTE und ich hatten wirklich keine leichte Woche zusammen, weil er nicht gut drauf war und ich halt irgendwann auch nicht mehr.

Aber, wir lassen die Tage trotzdem so, wie sie waren, hauen sie nicht in die Tonne, behalten sie trotzdem in guter Erinnerung. Es gibt nämlich garantiert Schlimmeres. Und diese Zeit hatte trotzdem auch gute Seiten:

Am Montag, nachdem ich 4 Tage mit dem Kindchen zu Hause war, hatte ich abends einen totalen Budenkoller. MTM kam abends nach Hause und erkannte sofort, dass es wohl besser wäre, wenn ich mal das Haus verlasse. Ich äußerte die Idee, vielleicht einfach schwimmen zu gehen oder so, woraufhin mein Mann auf mich einredete, dass ich nicht weiter überlegen, sondern es einfach tun soll. Der Kleine war nicht mehr so anhänglich und akzeptierte mein Gehen, sodass ich überglücklich aus dem Haus stürmte und ins Schwimmbad fuhr. Erst bin ich 30 Minuten geschwommen, den Rest der Zeit habe ich mich in den heißen Eierkocher gelegt. :D Was für eine Wohltat!

Am gestrigen Freitag war es endlich so weit, und durch eine Woche kitafrei und gute Krankenpflege war der Kleine fit genug, um das lang herbeigesehnte Vorhaben mitzumachen: Er fuhr mit seinem Papa nach Rheinhessen zu seinem Patenonkel. Für ein ganzes Wochendende! Leute, ehrlich, das Glück hat einen Namen! Ich, die sich wie gesagt inzwischen total runtergewirtschaftet fühlte und auch noch krank geworden ist, bin ein ganzes Wochenende ALLEIN zu Hause! In den zwei Jahren meiner Mutterschaft ist das nunmehr das dritte Wochenende, und ich weiß, damit hab ich mehr als manch andere Mutter sich zu träumen wagt. Ich fordere sowas aber auch ein und habe Gott sei Dank einen Mann, der keinen Schmerz damit hat, Zeit allein mit seinem Sohn zu verbringen. Zudem hatte und hat mein Mann genauso freie Tage von uns, da wir immer mal wieder allein in meine Heimat zu meiner Mutti fahren.

Ich genieße diese Zeit so so so sehr, das kann sich kein Mensch vorstellen. Ich weiß, meinen Jungs geht es gut, ich werde regelmäßig informiert. Und nein, ich vermisse nichts und niemanden gerade.

2!

Am Sonntag, den 7. Januar 2018, war es genau zwei Jahre her, dass mein kleines Wurschtgewitter das Licht der Welt erblickte. Zum 1. Geburtstag war ich sehr emotional, das weiß ich noch. So schlimm war es diesmal nicht mehr, nur noch ein bisschen. ;) Im Vorfeld war ich relativ gestresst, bzw. hab ich mich selber unnötig gestresst. Denn letztlich war alles einfach wunderbar, so wie es war:

Am Freitag reisten meine Tante, mein Onkel und meine Mutti an, um übers Wochenende zu bleiben. Wir haben eine klitzekleine Wohnung, aber trotzdem fand jeder einen Platz zum Schlafen und auf die Füße getreten sind wir uns auch nicht. Der Kleine war total glücklich und ausgeglichen, weil einfach immer jemand da war, der sich intensiv mit ihm beschäftigt hat. Am Samstag kam dann auch noch meine Cousine aus Düsseldorf angereist und dann war das Kind völlig im Himmel. Das Vorbereiten des Geburtstages lief Hand in Hand super, denn es war immer jemand fürs Kind da und auch immer jemand, der helfen konnte beim Schnippeln, Aufbauen usw.. Außerdem hatte ich schon im Vorfeld Aufgaben verteilt: Für den geplanten Brunch am Sonntag hatten Tante und Mutti einiges mitgebracht (Klopse, Käsesuppe, Kartoffelsalat, Kuchen) und meine Cousine war für den Geburtstagskuchen verantwortlich. Ab 10:30 Uhr kamen alle anderen Gäste (10 an der Zahl, alles MTMs Verwandtschaft) und bis dahin hatten wir es hingekriegt, alle nacheinander ins Bad zu gehen und das Buffet herzurichten.

Der Kleine schlief am Vorabend extrem spät für seine Verhältnisse ein (erst 22 Uhr), trotzdem erwachte er pünktlich um 6 Uhr an seinem Geburtstag und stürmte sogleich das Wohnzimmer, um allen „Hajo“ (Hallo) zu sagen. :D Dort erwartete ihn sein Geburtstagstisch, der gleichzeitig unser Geschenk war, gemeinsam mit zwei Stühlen. Dazu gab es noch eine Spieluhr und sein eigenes kleines Fotoalbum mit Menschen, die ihm wichtig sind. Als er aber die Kinderküche mit Pizza im Ofen und Gemüse zum Schneiden erblickte, die seine Oma ihm schenkte, war alles vorbei. Das Kind spielte um sein Leben und alle anderen saßen verschlafen herum. :D

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Die große Gästeschar auf engem Raum nahm MTE erstaunlich gut an. Er war den ganzen Tag total entspannt, spielte mit fast jedem mal und genoss einfach, dass sich alle darum rissen. Als ich mich zum Mittagsschlaf mit ihm hinlegte, um ihm mal kurz eine Pause zu verschaffen, war er sehr empört, sackte aber direkt nach seinem Heulanfall zusammen und schlief tief und fest für eine Stunde. Dann konnte es weitergehen mit dem Spielen und Toben und „kochen“. :) Als meine Familie halb 3 die Segel strich, weil sie noch eine lange Fahrt vor sich hatten, kamen meine Emotionen hoch und ich steckte die anderen damit auch noch an. Wir lagen uns beim Abschied heulend in den Armen und ich war so traurig, dass sie schon wieder gehen mussten nach diesem schönen Wochenende. Ja, ist halt manchmal so, muss auch mal raus, der Unmut über die Entfernung…

Die anderen Gäste gingen dann gegen halb 5 und dann ließen wir erst einmal Ruhe einkehren, räumten ein bisschen auf, spielten mit unserem Geburtstagskind und aßen Abendbrot. Der Kleine wurde dann auch bisschen unausstehlich, wie das eben so ist, bei Mama und Papa kann man es rauslassen. ;) Er schlief aber schnell ein und tief und fest durch (ist nicht mehr so alltäglich bei uns seit geraumer Zeit), sodass wir uns auch noch zu zweit bei Sekt und Rumcola besinnen konnten. Was war das eine krasse Zeit für uns, vor zwei Jahren. Wie hat sich unser Leben verändert, in diesen zwei Jahren. Wie sehr lieben wir doch diesen neuen Menschen in unserer Mitte, seit zwei Jahren. ♥

Wir waren uns einig: Es war ein richtig toller 2. Geburtstag und wir sind rundum zufrieden damit. Und unsere Familien sind beide auf ihren Arten bisschen irre, aber beide auch toll. :)

Dezemberliebe

November

Ich hatte ja hier und da schon erwähnt, dass der Dezember von mir sehr geliebt wird und auch recht ereignisreich bei uns ist. Aber erst mal musste das Ende des Novembers ordentlich über die Bühne gebracht werden, denn das war irgendwie auch nicht ohne dieses Jahr. Mein Kind sah seine Mutter 2,5 Tage gar nicht, weil diese ihren Job, städtische Erledigungen, einen abendlichen Friseurtermin und eine Weihnachtsfeier inklusive spontaner Übernachtung bei der Kollegin bewerkstelligen musste wollte. Unterdessen fiel der erste richtige liegenbleibende Schnee – ich war live dabei, auf der Terrasse meiner Kollegin, nachts um 2, in eine Decke eingemurmelt und mit Rotwein und Zigarette in der Hand. (Ich muss einfach in regelmäßigen Abständen eskalieren, sonst wäre ich nicht mehr ich.) Am 30.11. war dann die Wiedersehensfreude bei meinem Sohn und mir groß, als ich ihn aus der Kita abholte; trotzdem gab es Pflichten zu erfüllen statt einen reinen Spielenachmittag. Wir mussten nämlich unsere Abreise am Folgetag vorbereiten und die Bude in Ordnung bringen, Wäsche abnehmen, packen usw..

Dezember

Am 1.12. hatten mein Mann und ich unseren 5. Hochzeitstag. Fünf Jahre! Welche Veränderungen diese kurze Zeit mit sich brachte, geht auf keine Kuhhaut. Wir hatten viele schöne Momente, sind viel gereist, auch mit meinen Eltern, haben ein Kind bekommen und noch ein Familiengeburtstagswunder erlebt! Aber wir haben auch zwei Jahre lang die Krankheit meines Papas mit ihm verkraften und ertragen und ihn dann gehen lassen müssen. Wir haben mit einer Freundin mitgelitten. Und uns durch Startschwierigkeiten als Eltern durchmanövriert.
Ganz unromantisch starteten wir diesen Tag mit einer langen Autofahrt in meine Heimat, zu meiner Mutti. Dort parkten wir das Kind, das sich riesig über das Wiedersehen mit Oma gefreut hat, und gingen schön essen. So wie jedes Jahr an diesem Tag. Und fast jedes Jahr haben wir bisher auch beim gleichen  Gastronom gegessen, so natürlich auch dieses Mal.

Der 2.12. verlief sehr chillig, wir haben den Tag recht gemütlich verbracht zusammen mit meiner Mutti und dem Kleinen und sind dann nachmittags auf einen Dorfweihnachtsmarkt hier um die Ecke gegangen. Das lief nicht so geil (Kind machte unseren Erwartungen einen Strich durch die Rechnung, wie immer ;)), aber das ist nun nicht der Rede wert. Am Abend ging ich mit meinen Freundinnen in unsere Provinzdisse zur Schlager-Party, um in meinen Geburtstag reinzufeiern. Die Stimmung war irgendwie nicht sehr  berauschend, aber es wurde dann um 0 Uhr besser, als ich mit einer DJ-Durchsage und einem Song von Roxette überrascht wurde. Bei der folgenden 90er-Runde machten die ganzen Schlagerfreunde am Rand lange Gesichter, aber 5 von uns tanzten fröhlich, auch wenn wir die Einzigen auf der Tanzfläche waren. ;) Um 4 Uhr war ich dann im Bett und halb 8 war ich wieder wach, weil mein Kind zwar bei Oma im Zimmer geschlafen hat, aber trotzdem wach und laut war und zu „Maaamaaa“ wollte. ;)
Nun war ich an diesem 3.12., meinem 35. Geburtstag, ein wenig müde, aber nicht unleidlich. Wir verbrachten einen entspannten Vormittag, gingen mittags dann essen und fuhren weiter nach Berlin. Denn dort wartete mein Geburtstagszwilling auf mich, mein „Pseudoneffe“ (Kind von meiner Großcousine, aber wir tun einfach so als wären unsere Kinder Cousins und damit unsere Neffen). Er wurde ein Jahr alt und da durften wir natürlich nicht fehlen bei dem Geburtstagsfest! Und es war so praktisch, denn ich hab auch gleich mein Geburtstagsfamilienkaffeekränzchen gekriegt. :) Am Abend kamen noch meine Tante und mein Onkel vorbei und wir saßen beisammen und vernichteten ein paar Flaschen Lieblingssekt. Es war ein schöner Geburtstag! ♥
Der 4.12. wurde auch erst mal ruhig angegangen und am Nachmittag machten mein Mann und ich uns dann auf den Weg in meine Herzensstadt: Dresden. Wir besuchten zwei Weihnachtsmärkte, zuerst den an der Frauenkirche, dann natürlich den Striezelmarkt. Es waren schöne und äußerst leckere Stunden und ich habe sogar noch ein ungeplantes Weihnachtsgeschenk gekauft. Für mich. :)

Heute ist nun endlich mal Zeit zum Runterkommen und Bloggen und natürlich auch Stiefelputzen, aber leider auch zum Kofferpacken. Morgen früh reisen wir wieder ab nach Stuttgart,  nachdem wir uns über die Gaben vom Nikolaus gefreut haben. Und dann geht’s für mich abends schon wieder weiter, zum Konzert, und ich bereue es ein bisschen, dass ich da zugestimmt habe. Mit 35 scheint man dann doch auch mal die Nase voll zu haben von dem ganzen Trubel und will nur noch auf die Couch. Naja, ich werd’s überleben. ;)

Undankbarer Job

Jetzt hat es mich auch erwischt, wovon einige Freundinnen mir schon berichteten: Papa ist der Held und Mama ist die olle Pissnelke, die ständig „nein“ sagt und statt permanenter Entertainer zu sein, auch unverschämterweise mal damit zu tun hat den Alltag in geregelten Bahnen zu halten. Und wenn Papa nicht der Held ist, ist es Oma. Mama ist aber irgendwie aus der Mode gekommen in letzter Zeit. Wenn Mama z.B. mit dem Söhnchen in der Wanne sitzt und Papa/Oma mal kurz reinkommt und wieder geht, brüllt der kleine Teufel los wie verrückt. „Papa daaa!“ „Oma daaa!“ Hallo? Mama ist doch da, hömma, zählt das nichts? Oder, wenn abends zu dritt noch ein Buch gelesen wird und Mama es dann wagt, das Kind ins Bett bringen zu wollen, inklusive Dazulegen und Händchenhalten (ja, das macht Mama natürlich, damit das Kind sich behütet und geborgen fühlt). „Neeeeein! Papaaaaa! Heulheulheul.“ Oder, wenn Mama samstags mit dem Kind rausgehen will und der Papa zu Hause bleibt. „Nein! Papaaaaaa! Papa daaa!“ Ey. Wie soll man da noch verständnisvoll und cool reagieren (macht man so heutzutage), wie soll man da nicht genervt sein bei so einem Theater ständig? Übrigens hat später am selben Tag der Papa auch gemeinsam mit dem Kind die Wohnung verlassen und Mama blieb zu Hause. Kind hat fröhlich gewunken. Und tschüss.

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die gerne panisch reagiert. Schwarzmalerisch auch zuweilen. Ich sehe schon eine total kaputte Mutter-Kind-Beziehung vor meinem inneren Auge. Habe ein schlechtes Gewissen und denke an Entfremdung, weil das Kind 3 Tage in der Woche morgens nur den Papa sieht. Denke, dass der Papa ihn vielleicht zu oft abends ins Bett bringt (wir wechseln uns ab). Dass er zu oft mit Papa coole Ausflüge macht und mit mir nur die Alltagsbewältigung mitkriegt. Möchte mich vielleicht irgendjemand freundlicherweise ein bisschen beruhigen und mir ein paar einleuchtende Erklärungsversuche präsentieren? Danke.

Und zum Kompott hab ich jetzt drei völlig vollgepackte Tage und kriege mein Kind gar nicht zu Gesicht: Morgen früh bin ich wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit, wenn er erwacht. Mein Mann holt den Kleinen ab, während ich ein paar Erledigungen mache und abends zum Friseur gehe. Wenn ich nach Hause komme, pennt das Kind. Mittwochs fahre ich auch zur Arbeit und lasse den Kleinen nachmittags von einer Tante abholen und hüten, bis der Papa kommt. Denn ich hab nach der Arbeit Weihnachtsfeier. Da komme ich auch erst sonstwann nach Hause. Am Donnerstag gehts morgens wieder superfrüh los zur Arbeit, und am Nachmittag hole ich den Kleinen wieder selbst ab. Wahrscheinlich hält er mich dann nur noch für irgendeine flüchtige Bekannte und weigert sich, mitzugehen. ;)

Er plus ich minus Kind

Unser Kleiner soll Mitte Dezember zum ersten Mal bei MTMs Tante übernachten, weil wir zu einer Feier gehen und nicht zu Hause schlafen werden. Da sein letzter Tag allein mit der Tante schon eine Weile her ist, hat sie sich gestern dazu bereit erklärt, den Tag mit ihm zu verbringen. Die Probe aufs Exempel sozusagen. :) Die beiden verstanden sich natürlich prima und wir konnten so mit gutem Gewissen von 10 bis 18 Uhr einen Paartag machen. Und dieser war einfach so wunderbar, weil wir keine Pläne hatten und uns einfach treiben ließen:

Nach zwei kurzen Erledigungen fuhren wir spontan ins VfB-Restaurant beim Stadion, weil wir unbedingt Schnitzel essen und dort sowieso schon lange mal einkehren wollten. Es hat sich gelohnt und wir waren ganz überrascht, dass uns mal eine spontane Entscheidung wirklich geglückt ist. Das passiert echt nicht so oft.
Nach dem Mittagessen fuhren wir in die Stadt, genauer gesagt den Stuttgarter Westen. Dort schlenderten wir umher und fanden ein klitzekleines, sehr alternatives Café, in das wir uns für einen Verdauungskaffee setzten. Dann war noch ein Verdauungsspaziergang in die Innenstadt angesagt und dort angekommen, bummelten wir ein bisschen herum und hatten tatsächlich wieder Glück mit spontanen Eingebungen. So fanden wir ein paar praktische Sachen für den Kleinen, an deren Existenz wir nach bisher vergeblicher Suche schon gezweifelt hatten. Manchmal lohnt sich dann doch die Recherche in den Läden, statt nur im Internet.
Weiter ging unser Spaziergang durch die Stadt auf der Suche nach Glühwein, worauf ich plötzlich richtig Appetit hatte. Nun, hier wurde ich leider enttäuscht, aber so wild ist das dann auch nicht. Stattdessen stellten wir erstaunt fest, dass ein Bauprojekt abgeschlossen und das Ergebnis richtig toll geworden war. Im neuen Dorotheen-Quartier werden wir zwar nicht shoppen gehen, weil die Läden zu luxuriös sind, aber das Flanieren dort war trotzdem schön. Es machte hungrig auf ein „süßes Stückle“ (die Schwaben, süß wa?!), was wir uns bei einem uralten Traditionsbäcker besorgten. Und dann wurde es auch Zeit, den Stadtrundgang zu beenden, denn wir wollten noch ein bisschen Zeit bei Bier und Wein in unserem geliebten Palast der Republik verbringen. Was? Schon nachmittags? Klar, abends ging ja nicht. ;) Es war total schön, zusammenzusitzen, zu quatschen und zu lachen. Da hat mir dann die Bahnfahrt zurück nicht mal mehr was ausgemacht, obwohl mir Bahnfahren wirklich ganz akut auf den Wecker geht.
Unser Kind empfing uns fröhlich und vor allem schon total „abgefertigt“, sogar Abendbrot hatte er schon gegessen. Wir mussten nur noch nach Hause fahren, ihn bisschen waschen, bisschen schmusen und ihn dann ins Bett bringen. Wir machten dann zu zweit noch ein wenig weiter mit Bier und Wein und der Glotze. Und nun sind wir auch optimistischer, was des Kindes Übernachtung bei jener Tante angeht. :)