So, die Männer sind einkaufen, ich hab die Wäsche gemacht und die Bude aufgeräumt, jetzt hab ich kurz mal Zeit für ein Käffchen am PC. Aber nicht lange, ich muss gleich kochen. Womit wir auch beim heutigen Thema in der spannenden Rubrik „Bellona informiert“ wären. ;D
Also, der Umstieg von der Bei- zur Familienkost verlief anfangs etwas schleppend. Ich erwarte einfach oft zu viel, bin zu ungeduldig. Ich hab dann immer direkt Panik, dass mein Kind für immer ein schlechter Esser, mäkelig oder sonstwas sein wird. Das ist reichlich idiotisch, denn die 14 Monate mit meinem Kind haben mich eigentlich schon sehr oft das Gegenteil gelehrt.
Wir hatten relativ früh angefangen, dem Kleinen auch mal ein Stück Brot oder Gurke oder gedämpfte Gemüsesticks in die Hand zu geben. Da lutschte er auch immer fröhlich dran rum, aber natürlich aß er das Zeug noch nicht wirklich, dazu war er doch noch zu jung. Als er selbständig sitzen konnte, fingen wir an, ihn zum Abendbrot mit an den Tisch zu setzten und vor seinem Abendbrei ein wenig Brot zu geben. Erst trocken, dann mit etwas Butter oder Avocado bestrichen. Auch hier mantschte er manchmal mehr rum als alles andere, manchmal spuckte er das Brot auch wieder aus, manchmal aß er es. Mit der Zeit kam noch etwas Gemüse hinzu und irgendwann, kurz vor seinem 1. Geburtstag, aß er zuverlässig sein Stullchen und am liebsten rohe Tomatenstückchen dazu. Das tut er seither auch selbst mit den Fingern, die kleine Gabel in seiner Hand ist meistens nur Deko. ;) Den Abendbrei schafften wir dann auch ab, mal abgesehen von Ausnahmen wie dem Winterurlaub.
Schwieriger fand ich das Ersetzen des Mittagsbreis. MTE hat eigentlich nie gerne Brei mit Stückchen gegessen, die Stückchen kamen immer wieder raus aus dem Mund. Ich dachte, ich würde eeewig Brei kochen müssen. Das erste Familiengericht, was ich für uns Drei kochte, war Kartoffelsuppe. Für ihn noch ohne Wiener, und das klappte super. Das war aber auch kein Hexenwerk, Kartoffelsuppe ist ja quasi dasselbe wie sein Brei, nur flüssiger. Dann probierte ich es ebenfalls kurz vor seinem 1. Geburtstag mit Spinat, Kartoffeln und Ei, schön zerdrückt. Das klappte nicht gut. Schinkennudeln mit Erbsen und Mais ganz weich gekocht auch nicht. KartoffelBREI mit ErbsenPÜRREE und zerdrücktem Lachs aber schon. Er musste sich scheinbar noch immer an stückigeres Essen gewöhnen und ich war einfach nur nervös und ungeduldig. Allerdings klappten Nudeln mit Tomatensoße ganz gut, das probierten wir nämlich mal im Vapiano aus, da kauften wir für ihn das Kindergericht und er hat es verschlungen. Im Winterurlaub dann haben wir fast durchweg Gläschen gegeben, ganz gegen meine Überzeugung, aber es war nunmal einfacher. Und abends gab es den Abendbrei, weil es für uns immer ein ziemlich überwürztes Menü gab. Hier und da ließen wir ihn aber probieren, weil er es auch verlangte, und da kam dann meiner Meinung nach der Umschwung. Als wir wieder zu Hause waren, klappte es mit den Gerichten die ich kochte immer besser, auch mit dem anfangs verschmähten Spinat, und mittlerweile brauche ich hier nichts mehr zerdrücken sondern alles nur noch in Stückchen schneiden. Er wird sogar garstig, wenn ich „nur“ Suppe serviere und nicht auf jedem Löffel auch ein Stück von irgendwas liegt. Das Kind will Stückchen, Halleluja!
Er isst nun komplett bei uns mit bzw. eigentlich wir bei ihm. Denn ich koche nun durchaus gesünder, was uns ja auch gut tut. Kein Salz (wir würzen unsere Portionen dann nach, aber längst nicht mehr so stark wie früher), Nudeln und Reis meistens in der Vollkornvariante, immer viel Gemüse dabei. Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn wir unterwegs essen zum Beispiel. Wenn wir dann eben auch mal ein Stück Kuchen essen, können wir ihn nicht davon fernhalten. Meistens picke ich ihm dann die Obsstückchen aus dem Kuchen und gebe sie ihm, das reicht ihm schon zur maximalen Gaumenfreude. :D Und so sehen MTEs tägliche Mahlzeiten aus – wir fahren damit ganz gut:
Zw. 5:30 & 7:30 Morgenflasche:
Extrem verdünnt (240ml Wasser und 2 Löffel PRE-Milchpulver) – die braucht er noch und das ist auch okay. Ich denke, da er sie auch so verdünnt trinkt, will er nur seinen Durst löschen. Aber pures Wasser treibt ihn morgens zur Weißglut. ;)
Zw. 8:00 & 9:00 Frühstück:
Haferflocken, frisches Obst, Naturjoghurt und etwas Wasser oder Milch damit es nicht so eine dicke Pampe ist.
-oder-
1/2 Brötchen oder eine Scheibe Brot mit Frischkäse/Mandelmus/Avocado/Butter und dazu ein bisschen Naturjoghurt mit frischem Obst.
Zw. 11:00 & 12:00 Mittagessen:
Irgendwas Selbstgekochtes, Ideensammlung (wie bei Sternenkratzer) kommt noch. Manchmal gibt es zum Nachtisch ein Stück Obst, aber nicht immer.
Zw. 15:00 & 16:00 Vesper:
Frisches Obst, besonders gut für unterwegs ist hier natürlich die Banane. Manchmal gibt es dazu noch Babyzwieback oder etwas trockenes Brötchen oder etwas Butterhörnchen oder sowas, je nachdem wie groß der Hunger beim Kleinen ist.
Zw. 18:00 & 18:30 Abendessen:
Vollkornbrot (so viel er möchte) mit Frischkäse/Avocado/Butter/Scheibenkäse belegt. Dazu immer irgendwelches Gemüse, roh gehen da eigentlich nur Tomaten (die atmet er immer fast ein, so geil findet er die) und Gurken. Gedämpft isst er beinahe alles, auch Rote Bete (Kotz!) und Fenchel und so. Manchmal mache ich uns allen einen Salat mit Fetakäse, den mag er auch. Von uns will er inzwischen alles probieren, auch Räucherfisch und Stinkkäse und natürlich Wurst. Da hilft nur, weniger davon zum Abendbrot auf den Tisch zu stellen, und nur noch ausgewählte Sorten vom Fleischer unseres Vertrauens. Ist ja auch besser für alle. Zum Abendessen gibt’s manchmal etwas Milch, je nachdem wieviel Milchprodukte am Tag schon beim Essen dabei waren.
Zu jedem Essen trinken wir alle viel Wasser. Das machen wir natürlich auch, damit er es nachahmt, und das klappt sehr gut. Er trinkt am liebsten auch aus Gläsern und wieder haben wir eine Win-Win-Situation: Wir trinken automatisch mehr Wasser am Tisch. :)