Holland – Tag 5

Oh, dieser Tag sah von Anfang an sehr trüb aus und versprach auch noch sehr nass zu werden. Was also tun? Genau, erst einmal ordentlich ausschlafen und ordentlich frühstücken (das sind sie, die kleinen, sündhaft leckeren Poffertjes)…

Poffertjes

Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Holland benutzten wir wieder unser Auto, es blieb uns ja nichts weiter übrig bei der Seuche, die da vom Himmel kam. Anfangs ging es noch halbwegs, weshalb wir noch einmal schnell nach Alkmaar düsten, um uns den dortigen Viehmarkt anzuschauen. Mit der Zeit wurde es immer ekliger draußen, also war es auch nicht allzu schlimm, ein paar Kilometer mehr mit dem Auto zurückzulegen. Und so fuhren wir in die Nähe von Rotterdam nach Kinderdijk, um uns die 19 Windmühlen anzuschauen, die wegen ihrer Einzigartigkeit zum UNESCO Weltkulturerbe zählen.

Windmühlen von Kinderdijk

Kinderdijk

Den ganzen Umfang dieser Windmühlenlandschaft konnten wir fotografisch nicht festhalten, vor allem deshalb, weil es inzwischen Strippen regnete und wir einfach nicht so weit laufen konnten, ohne komplett durchnässt und durchgefroren zu sein. Naja, egal, zumindest waren wir mal dort und konnten in etwa erahnen, wie schön es bei besserem Wetter sein könnte. ;)

Aufgrund dieser äußeren Umstände fuhren wir auch an Rotterdam vorbei, ohne einen Blick in die Innenstadt und auf den größten Hafen Europas zu werfen. Hätte mich sehr interessiert, aber noch mehr war ich daran interessiert, meine Hose mittels Sitzheizung zu trocknen, bis wir wieder in Egmond aan Zee waren.

Egmond an Zee

Und – wie jeden einzelnen Abend – brach dort ganz plötzlich die Wolkendecke auf und wir konnten eine astreine Abendsonne genießen, was wir während des Abendessens und beim Weintrinken und Spazieren danach auch taten.

Egmond an Zee

Tja, und das war es tatsächlich auch schon wieder mit unserem Urlaub in Holland. Am nächsten Morgen, Donnerstag den 25.9.14, frühstückten wir noch mal ausgiebig, packten unsere Koffer, ich winkte noch mal dem Meer zum Abschied (MTM natürlich nicht, der ist da nicht so gefühlsduselig) und schon machten wir uns wieder auf den Weg. Aber unser Urlaub war damit noch längst nicht vorüber, es lag noch über eine Woche vor uns und Stück für Stück füllten wir diese mit Urlaubsaktivitäten. Und da das ja mein Lieblingsthema ist, werdet ihr auch von jenen Tagen und ausführlichen Berichten nicht verschont… :)

Holland – Tag 4

Nach dem Tag in Amsterdam war am vierten Tag erst mal ausschlafen angesagt. Und dann ließen wir es auch weiterhin gemütlich angehen: Wir schnappten uns zwei Hotelfahrräder (der große MTM auf einem Hollandrad, zum Schießen! :D) und fuhren los. Das Wetter war perfekt: Grau und frisch, aber trocken. Niemand kam ins Schwitzen, statt dessen war man echt entspannt. Anstrengend wurde es dann erst auf dem Rückweg, als der Hintern schmerzte und der Gegenwind gnadenlos war. ;)

Radfahren Holland

Wir besuchten das Städtchen Alkmaar, welches wir bis dato nur vom Bahnhof und dem Pub nebenan kannten (siehe Ende Tag 3, Bus verpasst und so). Unser Ziel war zunächst das Käsemuseum, für eine Käseliebhaberin wie mich ein absolutes Muss! Dachte ich zumindest, so aufregend war es dann aber doch nicht. Es war eher was für Kinder und es lag nirgends echter Käse rum, nur Attrappen. Der Eintritt war aber sehr gering und deshalb konnten wir die Enttäuschung verschmerzen. Lieber liefen wir dann noch lange durch die absolut schnuckelige Innenstadt von Alkmaar, wie gemalt sah es da überall aus!

Alkmaar

Alkmaar

Es gab Softeis (und das können die Holländer, echt!), ein Käffchen, Käse-Shopping, Postkarten… Zu mehr Bummeln und vor allem Einkaufen war MTM dann aber nicht mehr bereit, schließlich hatte er den Rucksack auf, in den ich schon den nicht unwesentlich schweren Käse reinstopfte.

Käseladen Alkmaar

Der Rückweg war, wie gesagt, recht anstrengend. Aber schön war er trotzdem, wir wählten eine andere Route und kamen an weiten Feldern (daher der viele Wind), Windmühlen und Rindviechern vorbei. Ländliche Idylle pur!

Kuh Holland

Das Radfahren machte uns hungrig und als wir am frühen Abend wieder in Egmond ankamen, gingen wir gleich zum Abendessen in eines der vielen Restaurants. Wieder einmal brach auch der Himmel zum Abend auf und verbreitete eine besondere Stimmung, also spazierten wir noch kurz herum und machten es uns dann wieder auf dem Hotelzimmer gemütlich. Wir hatten ja, wie auch schon gesagt, einen super Meerblick vom Balkon und sogar vom Bett aus, sodass es uns an nichts fehlte. :)

Möwen Nordsee

Holland – Tag 3

„Komm, wir fahren nach Amsterdam…“ Ein Lied, das ich echt nicht leiden kann, aber gegen Ohrwürmer kann man nichts machen. Vor allem dann nicht, wenn man wirklich dem Liedtext folgt, sich in den Zug setzt und nach nur 40 Minuten in der Stadt ist, die vom blöden Lied besungen wird.

Amsterdam Hauptbahnhof

Ziemlich eindrucksvoll zeigte sich schon der Hauptbahnhof und ich konnte es kaum erwarten, mehr zu sehen. Städtereisen, auch wenn sie nur einen Tag andauern, sind für mich immer ziemlich aufregend. Um uns einen groben Überblick zu verschaffen, machten wir gleich mal eine einstündige Bootsfahrt durch die Grachten Amsterdams und waren entzückt von den Brücken, den hübschen Häusern, den Rädern überall…

Grachtenfahrt Amsterdam

Das Wetter spielte auch wieder mit und so konnten wir es eigentlich kaum erwarten, endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen zu haben und loszulaufen. Und das taten wir, wir liefen den ganzen lieben langen Tag durch die Innenstadt, die man hervorragend zu Fuß erkunden kann, weil sie nicht so riesig ist. Und wir gucken uns alle möglichen Ecken und Details an: Das Rotlichtviertel (MTM war sehr peinlich berührt und starrte stur geradeaus, während ich unverhohlen glotzte), die älteste Kirche und auch alle möglichen anderen Gotteshäuser, Chinatown (mit einem Misserfolg kulinarischer Art – nie wieder esse ich „where chinese people eat“), Gässchen, Märkte, Denkmäler…

Eierhandel Amsterdam

In Holland singt die Zeit

Brücke Amsterdam

Natürlich machten wir auch ausgedehnte Radler-Pausen in diversen Cafés, denn man konnte ja aufgrund des guten Wetters wunderbar draußen sitzen und das Treiben beobachten. Welche Lokalitäten wir nicht betraten, waren Coffeeshops. Es gab etliche und es roch auch sehr oft danach und so grundsätzlich hätte ich gar nichts dagegen gehabt, da mal reinzugehen und irgendwas auszuprobieren. Aber die Gestalten, die da überall drin und davor saßen, schreckten mich einfach ab. Da konnte ich mich einfach nicht einreihen und womöglich noch als unerfahrener und bisschen aufgeregter Tourist von völlig breiten Leuten belächeln lassen. Nee danke, dann doch lieber Radler und von der Stadt so viel wie möglich mitkriegen. :)

Amsterdam

Rotlichtviertel Amsterdam

Alte Kirchenbrücke

Natürlich liefen wir auch den berühmten „Automatenrestaurants“ öfter über den Weg, die warme Snacks per Münzeinwurf bieten. Im Nachhinein wird mir jetzt klar, dass wir das nicht ein einziges Mal probiert haben, obwohl wir das eigentlich wollten. Unser Appetit auf Frittiertes hielt sich offenbar in Grenzen, schade eigentlich, ich hätte es gerne zumindest mal versucht.

Automatenrestaurant

Amsterdam verließen wir erst recht spät wieder, sodass wir gegen 22 Uhr zurück in Alkmaar waren und unser Bus nach Egmond an Zee direkt vor unserer Nase wegfuhr. Wir mussten eine Stunde warten (zu geizig für das völlig überteuerte Taxi) und taten das in einem Pub in der Nähe. Als wir dann endlich im Bus saßen und nach einer Weile zu so später Stunde „unseren“ Leuchtturm erblickten, waren wir froh, dass das Bett in direkter Reichweite wartete. Es war ein schöner, aufregender, aber echt anstrengender Tag!

Leuchtturm Egmond

Holland – Tag 2

Der erste Morgen in Holland sah sehr vielversprechend aus:

Leuchtturm Egmond

Wir entschlossen nach dem leckeren Frühstück (I love Poffertjes! :D), einen ausgedehnten Strandspaziergang ins nächste Örtchen zu machen. Das war es, wonach ich mich so sehr sehnte: Die raue Seeluft, die mir um die Ohren weht, das Rauschen der Wellen, der Sand unter meinen Füßen… Die ordentliche Portion Sonne war das Tüpfelchen auf dem i und brachte Sommersprossen und noch mehr Endorphine.

Nordsee Holland

Nach einem Barfußmarsch von 6 Kilometern erreichten wir unser Ziel Bergen aan Zee und gönnten uns dann erstmal ein bisschen Ruhe, indem wir das Meer weiter sitzend bei einem Radler beobachteten. Dieses Radler da ist übrigens das leckerste seiner Art, was mir je untergekommen ist. Gibt’s das hier auch?

Radler am Strand

Ein Rundgang durch den beschaulichen und für unseren Geschmack viel zu ruhigen Ort folgte der Radler-Pause, danach ließen wir uns noch auf eine Fischsuppe in einer anderen Kneipe nieder.

Kirche Bergen aan Zee

Irgendwie veränderte sich während der Mittagspause der Himmel ziemlich und so langsam bekam ich die Panik, bei strömendem Regen den ganzen Rückweg zurücklegen zu müssen. Mein Gefühl war nicht ganz verkehrt: Als wir gerade den Strand betraten, war der Himmel zwar dunkel, aber es tröpfelte nicht, doch AUF EINMAL fing es an zu schütten wie sonstwas! Wir rannten in die nächste Gastronomie wie seeehr viele andere Urlauber auch und traten uns dort gegenseitig auf die Füße, weil nirgends mehr ein Platz frei war. Dann taten MTM und ich das einzig Vernünftige: Wir packten unsere wetterfesten Jacken aus, setzten die Kapuzen auf und liefen los. Barfuß am Strand im Regen. :D Irgendwie war es schön, auch wenn die Flut (die Gezeiten sind dort nicht so sehr ausgeprägt, aber man merkte den Anstieg des Wassers schon) uns dazu zwang, weiter oben und in weicherem Sand zu laufen, was unglaublich anstrengend ist.

Flut Nordsee

Wenigstens regnete es nicht komplett durch, sondern eher in Schüben, und als wir zurück in Egmond aan Zee waren, kämpfte sich schon wieder die Sonne ein bisschen durch die Wolken durch. SO ließen wir uns erneut auf ein Radler in einem Strandcafé nieder, legten die Füße hoch und waren einfach nur erledigt. Wir sehnten uns nach trockenen Klamotten und sandbefreiten Füßen und dem warmen Hotelzimmer, wo wir uns erst einmal ausruhten. Als wir dann für unsere Abendrunde wieder vor die Tür traten, waren blauer Himmel und Abendsonne wieder auf dem Vormarsch.

Leuchtturm Egmond

Düne Egmond an Zee

Nach dem Abendessen im Restaurant nebenan (weiter wollten unsere Füße uns nun nicht mehr tragen) genossen wir noch kurz den Dünenblick auf Egmond und das Meer. Von unserem Balkon aus hatten wir aber auch eine schöne Sicht und vor allem ein warmes Bett mit Meerblick in Reichweite; wir waren ganz schön durchgefroren und machten es uns lieber mit mitgebrachtem Stuttgarter Wein und dem Tatort gemütlich, als durch die Bars zu ziehen. :)

Holland – Tag 1

Nachdem wir an unserem letzten Arbeitstag, vorletzten Freitag, bis spätabends noch hier herumgewirbelt sind (Bude in Ordnung bringen, Beauty machen, Koffer packen, Proviant für die Fahrt vorbereiten…), waren wir am Samstag dann noch urlaubsreifer, als sowieso schon. Relativ zeitig standen wir auf, machten uns fertig und düsten perfekt organisiert los. Dank Proviant konnten wir nämlich auch das Frühstück ausfallen lassen und uns direkt auf die Autobahn begeben. Mit den Verkehrverhältnissen hatten wir Glück, wir kamen super durch und das übrigens auch bei richtig schönem Wetter. Die Fahrt ab der holländischen Grenze bis zur Nordsee war allerdings etwas zäh, denn es ist wirklich sehr anstrengend, permanent 120km/h zu fahren, wenn man kurz vorher noch teilweise in der doppelten Geschwindigkeit unterwegs war. Nun hatten wir zwar Zeit, aber die verbringen wir im Urlaub eher ungerne im Auto. Nach der Ankunft in Egmond an Zee ließen wir die Karre dann auch für die nächsten drei Tage stehen…

Egmond an Zee

Das Hotel (links auf dem Foto), Meeresrauschen und -luft und diese putzige Gegend erfreuten unsere müden Augen wirklich sehr. Der Himmel war inzwischen grau, aber es war dennoch recht warm und wenn man mal ehrlich ist, kann man auch nicht auf dem Wetter rumreiten, wenn man im Herbst an die Nordsee fährt. Der Plan war eher, sich den Kopf von der Seeluft mal ordentlich freipusten zu lassen. Und soviel kann ich schon mal im Tag-Eins-Bericht sagen: Hat geklappt.

Leuchtturm Egmond

Nun aber zurück zum Tag unserer Ankunft. Dieser wunderschöne Leuchtturm stand direkt neben unserem Hotel. Wir hatten Meerblick und konnten ihn deshalb nicht jeden Morgen beim Aufwachen sehen, aber wir sahen ihn oft genug, als wir durch die Gegend flanierten. Was wir natürlich auch an jenem ersten Abend taten. Und MTM’s erste Amtshandlung wurde wie geplant der Verzehr einer lekker Frikandel. Ich hatte mir unter dieser ominösen Frikandel ja sonstwas geiles vorgestellt. Aber letztlich ist es einfach eine frittierte Wurst! Nicht mein Ding, aber MTM war selig, und das ist ja die Hauptsache. ;)

Frikandel